Nokia-Umbau: 6.000 Mitarbeiter müssen gehen

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Der angeschlagene finnische Handyhersteller Nokia richtet sich offenbar auf eine längere Durststrecke und weitere Einbußen auf dem Mobilfunkmarkt ein.

Der Nokia-Aufsichtsrat habe offen darüber gesprochen, dass in der Zwischenzeit mit einem geringeren Marktanteil zu rechnen sei, sagte Jorma Ollila, der Vorsitzende des Gremiums, der „Financial Times“. Erst danach könne der weltgrößte Mobiltelefonhersteller auf dem neuen Konzept aufbauen. Im Februar hatte Nokia-Chef Stephen Elop eine enge Zusammenarbeit mit Microsoft angekündigt.

6.000 Arbeitsplätze gestrichen

Nokia plane zudem einen graviernden Personalabbau bis Ende des Monats, wie Bloomberg berichtet. 6.000 Mitarbeiter sollen gekündigt werden, was in etwa 38 Prozent des Personals der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Konzern entspreche, so Antti Rinne von der finnischen Gewerkschaft Pro. Aufsichtsratschef Jorma Ollila hatte im März bereits angekündigt, dass weltweit 16.000 Angestellte von der künftigen Neuaufstellung und Produktentwicklung von Nokia betroffen sein werden.

Gemeinsam mit dem US-Softwarekonzern wollen die Finnen Mobiltelefone auf Basis des Betriebssystems Windows Phone 7 bauen. Obwohl Nokias Betriebssystem Symbian damit auslaufen wird, will das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren noch 150 Millionen Symbian-Handys verkaufen. Heute stellte Nokia zwei neue Symbian-Telefone vor, das E6 für Unternehmenskunden und das auf Spiele zugeschnittene X7.

Symbian unterlag der Konkurrenz

Ollila und Elop sowie die Nokia-Führungsriege bezeichneten den Übergang von Symbian auf Windows Phone 7 in der „Financial Times“ als eine der größten Herausforderungen der neuen Strategie. „Der einfachere Weg ist, mit Windows Phone 7 ganz neu anzufangen. Der schwierigere Weg ist, mit Symbian weiterzuarbeiten“, sagte Jo Harlow, die die Smartphone-Sparte von Nokia leitet. Nokia will das Microsoft-Geschäft bis Ende des Monats abschließen.

Nokias Symbian hat lange den Smartphone-Markt dominiert. Noch im Jahr 2007 hielt das Betriebssystem einen Marktanteil von 64 Prozent. Zuletzt setzten allerdings Konkurrenten wie Apple dem Unternehmen kräftig zu, der Marktanteil von Symbian brach stetig weiter ein.