Media-Saturn: Media-Markt-Gründer klagt Metro

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Um die Zukunft der Elektronikketten Media Markt und Saturn ist ein offener Machtkampf entbrannt. Der Gründer von Media Markt und heutige Minderheitsgesellschafter der Media-Saturn-Holding, Erich Kellerhals, hat den Mehrheitseigentümer Metro verklagt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Samstag-Ausgabe) berichtet.

Kellerhals hält über die Convergenta-Gruppe noch 21,6 Prozent an der Media-Saturn-Holding mit Sitz in Ingolstadt, Deutschland. 75 Prozent hält die Metro, die übrigen Anteile liegen bei der Familie Stiefel.

Entscheidungen verhinderbar

Hintergrund des Streits ist, dass die Metro mit Hilfe eines Beirats die Sperrminorität im Gesellschafterausschuss der Holding aushebeln will. Dort müssen bisher alle Entscheidungen mit einer Mehrheit von 80 Prozent fallen, damit können die Familien faktisch Entscheidungen verhindern.

„Wir lassen uns aber nicht rausdrängen. Ich kämpfe um mein Lebenswerk“, sagte Kellerhals der Zeitung. Ein Metro-Sprecher sagte dem Blatt: „Wir wollen die Rechte, die sich aus einem Anteilsbesitz von 75 Prozent ergeben, angemessen ausüben.“

Streit um interne Veränderungen

Metro hatte vergangenes Jahr wegen einer schwächeren Geschäftsentwicklung bei Media-Saturn einige Änderungen durchgesetzt, etwa den Einstieg in den Internethandel, den das Unternehmen lange verschlafen hatte. Zudem musste der Chef der Holding in Ingolstadt, Roland Weise, seinen Hut nehmen. Dazu wurde der erfolglose Versuch gestoppt, in Frankreich Fuß zu fassen

Kellerhals übte scharfe Kritik an der Metro. „Ich werde alles tun, um zu verhindern, dass die Kultur unseres Unternehmens kaputt gemacht wird“, sagte er dem Blatt.