Strenge Strafen angekündigt
Italien ist bei der Frauenquote vorgeprescht: Am 10. März verabschiedete die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi einen Gesetzesentwurf, der ab 2012 börsennotierte Gesellschaften zwingt, Frauen 20 Prozent der Sitze im Aufsichtsrat zu überlassen.
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Diese Quote soll 2015 auf 30 Prozent steigen. Unternehmen, die sich nicht an diese Vorschriften halten, droht die Auflösung des Aufsichtsrats. Der Entwurf muss jetzt vom Parlament verabschiedet werden. Die Opposition erklärte sich bereit, mit der Regierungskoalition für das Gesetzesprojekt zu stimmen.
„Epochale Wende für das Land“
Lella Golfo, Verfasserin des Gesetzesentwurfs und Präsidentin der Stiftung Belisario, die Unternehmerinnen in Italien fördert, sprach von einer epochalen Wende für das Land. „Endlich passt sich Italien in puncto Chancengleichheit den modernen europäischen Demokratien an. Darauf können wir stolz sein“, so Golfo. Tatsächlich überholte Italien mit der Maßnahme auch Österreich, wo sich die rot-schwarze Regierung vorerst nur auf eine - nicht verpflichtende - Quotenregelung für staatsnahe Betriebe durchringen konnte.
Wichtig sei es jetzt, auch Maßnahmen für die Beschäftigung aller Frauen zu ergreifen, forderte Golfo. Die Arbeitslosigkeit unter den Frauen sei in Italien wegen der Krise auf 9,8 Prozent geklettert. Im Süden sei die Arbeitslosigkeit unter den Frauen doppelt so hoch wie im Norden. Die Beschäftigungsrate bei den Italienerinnen liegt bei 45 Prozent, obwohl sie durchschnittlich gebildeter sind als die Männer.
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