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Skandale, Rücktritte, Datenpannen

Am Donnerstag ist endlich die Entscheidung im Bieterwettbewerb um den milliardenschweren Auftrag von 179 Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe gefallen. Boeing konnte sich schließlich durchsetzen. Doch der Weg zur endgültigen Vergabe war ein langer.

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Mai 2003: Das US-Verteidigungsministerium gibt grünes Licht für den Air-Force-Plan, für 23,5 Milliarden Dollar Boeing-Tanker zunächst zu leasen, dann zu kaufen. Doch wenige Monate später kommen Vorwürfe auf, dass die ehemalige Einkäuferin der US-Luftwaffe und spätere Boeing-Mitarbeiterin, Darleen Druyun, bei der Vergabe des Auftrags befangen war.

April 2004: Druyun bekennt sich schuldig, in einem Interessenkonflikt gestanden zu haben. Sie wird später zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

September 2005: EADS und der US-Konzern Northrop Grumman schließen sich zusammen, um bei dem Tankerauftrag mitzubieten.

Februar 2008: EADS und Northrop erhalten den Zuschlag für 179 Tankflugzeuge im Wert von 35 Milliarden Dollar.

März 2008: Boeing reicht offiziell Beschwerde gegen die Entscheidung ein und verweist auf „schwere Fehler“ im Vergabeverfahren.

September 2008: Der Zuschlag für EADS wird zurückgenommen und die Angelegenheit von der Regierung vertagt, da sie nicht mehr innerhalb der Amtszeit des damaligen Präsidenten George W. Bush lösbar sei.

8. März 2010: Northrop kündigt den Ausstieg aus dem Bieterwettbewerb an. EADS bleibt aber im Bieterrennen.

19. November 2010: Die Air Force räumt ein, Boeing und EADS versehentlich Daten über das jeweilige Gegenangebot mitgeteilt zu haben. Das Pentagon entscheidet jedoch, die Datenpanne der Air Force nicht weiter zu verfolgen. Die Luftwaffe habe gesetzmäßig reagiert.

24. Februar 2011: Das Pentagon erteilt Boeing den Auftrag zur Lieferung der Tankflugzeuge.