Fluchendes Tier im Büro des Premiers
Bis zu einem Alter von weit über 100 Jahren soll der Papagei des früheren britischen Premierministers Winston Churchill rüstig gewesen sein - und auf Adolf Hitler und die Nazis geschimpft haben. Die Lieblingssprüche des Tieres waren „Fuck Hitler“ und „Fuck the Nazis“, wie der britische „Daily Mirror“ berichtete.
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Churchill habe den weiblichen Papagei Charlie 1937 gekauft und sofort begonnen, ihm Flüche beizubringen. Mit seinen Verwünschungen hatte der Vogel laut „Daily Mirror“ einst bei Krisensitzungen manch einen General entsetzt, sehr zur Freude seines Besitzers. Bis lange nach Churchills Tod soll das Tier mit Churchills Tonfall gegen den einstigen Kriegsgegner gewettert haben.

APA/EPA/Tim Ockenden
Charlie soll von Winston Churchill Flüche gelernt haben
Die Tochter Churchills, Mary Soames, weckte jedoch Zweifel an der Geschichte über den fluchenden Papagei ihres Vaters. Es müsse eine Verwechslung vorliegen, sagte Soames der britischen Nachrichtenagentur Press Association. Sie bestritt, dass ihr Vater jemals einen Ara besessen und ihm Flüche auf die Nazis beigebracht habe.
Polly oder Charlie?
Es habe zwar vor dem Zweiten Weltkrieg drei Jahre lang einen Graupapagei im Landhaus der Familie in Chartwell im Süden Großbritanniens gegeben. Das Tier namens Polly sei aber zu Beginn des Krieges wieder verkauft worden, noch bevor ihr Vater Premierminister geworden sei, sagte Soames.
Churchills Tochter betonte, die beiden Papageienarten unterschieden sich sehr deutlich voneinander. Sie schloss auch aus, dass ihr Vater dem Vogel das Fluchen beigebracht haben könnte. „Die Vorstellung, dass er während des Krieges Zeit darauf verwendet haben soll, ihm Beleidigungen beizubringen, verdient nicht einmal einen Kommentar“, sagte sie.
Unbestrittene Liebe zu Haustieren
Churchills Liebe zu seinen Haustieren ist jedoch unbestritten, er soll sie wie Familienmitglieder behandelt haben. So auch seinen schwarzen Pudel Rufus und mehrere Katzen, mit denen er sich im Laufe seines Lebens umgab. In seiner Zeit als Premierminister beschäftigte er einen Kater mit dem Namen Munich Mouser (Mäusefänger von München) als „Chief Mouser to the Cabinet Office“.
Zu seinem 88. Geburtstag bekam er von seinem Privatsekretär John „Jock“ Colville eine Katze mit dem Namen Jock I. Vor seinem Tod verfügte Churchill, es solle auf alle Zeiten eine Katze namens Jock auf dem Landsitz leben. Das Anwesen ging 1966 von der Familie Churchills in den Besitz des National Trust über, der staatlichen Denkmalschutzorganisation. Der National Trust fühlt sich dem Vermächtnis Churchills verpflichtet. Erst 2014 trat Jock VI. seinen Dienst an - die sechste Katze mit rot geflecktem Fell in Folge.
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