„Kurier“: Hochegger verhalf TA-Managern zu Millionenprämien

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In der Causa Hochegger sind erneut zweifelhafte Leistungen der PR-Agentur für die Telekom Austria (TA) ins Rampenlicht gerückt.

Wie die Tageszeitung „Kurier“ in ihrer Mittwoch-Ausgabe berichtet, soll Lobbyist Peter Hochegger dem TA-Management im Jahr 2004 zu insgesamt neun Millionen Euro an Prämien im Rahmen ihres Stock-Option-Programms verholfen haben.

Kurssprung in den letzten Handelsminuten

Das damalige TA-Führungsteam und weitere rund 100 Manager des Unternehmens erhielten die Prämie, weil die TA-Aktie im Februar 2004 den Kurs von 11,70 Euro überschritten hatte.

Der für die Auszahlung der Prämien notwendige Aktienkurs wurde am 26. Februar 2004 in den letzten Handelsminuten an der Börse mit 11,73 Euro erreicht. Diesen Kurssprung soll Hochegger „durch einen großen Aktienkauf eingefädelt haben“, so der „Kurier“.

Anlegerschützer: „Geruch von Manipulation“

Geordert hatte die Aktien die Wiener Euro-Invest-Bank, deren Auftraggeber aber trotz FMA-Ermittlungen geheim geblieben sei, heißt es in dem Bericht. Die Euro Invest musste damals lediglich ein paar Tausend Euro Strafe zahlen. Der Auftraggeber könnte Hochegger gewesen sein, so die Vermutung.

Der Anlegerschützer Wilhelm Rasinger hatte das Aktienprogramm schon damals kritisiert und davor gewarnt, dass „sehr leicht ein Geruch von Manipulation entstehen“ könnte.

Prämien für Sundt, Colombo, Fischer und Nemsic

Zum Schaden des Unternehmens von der Manipulation profitiert haben laut „Kurier“ unter anderen die damaligen TA-Topmanager Heinz Sundt, Stefano Colombo, Rudolf Fischer und Boris Nemsic.

Ob die TA rechtliche Schritte gegen die Ex-Manager überlegt, wollte sie der Zeitung zufolge nicht kommentieren.

25 Millionen Euro Honorar

Zuvor hatte bereits das „profil“ von Honoraren in Höhe von 25 Millionen Euro von dem Telekomkonzern an den Lobbyisten berichtet.

Laut „profil“ stand die Unternehmensgruppe von Hochegger zwischen Ende der 90er Jahre und 2009 auf der Lohnliste des Telekomkonzerns. In diese Phase fällt auch die Zeit, als Hocheggers Freund Karl-Heinz Grasser Finanzminister und Eigentümervertreter der teilprivatisierten TA war.

TA schloss sich Verfahren an

Die TA hatte zuletzt die lückenlose Aufklärung der Hochegger-Honorare angekündigt. Dazu seien bereits umfangreiche Unterlagen an die Behörden übergeben worden, so die TA in einer Aussendung. Zudem habe sich die TA dem Verfahren „Hochegger/Meischberger“ als Privatbeteiligte mit einem Betrag von 9,06 Millionen Euro angeschlossen.