Mehr Jugendliche suchen Jobs
Die Krise ist auch auf dem Arbeitsmarkt vorbei. Seit der zweiten Jahreshälfte 2010 steigt die Beschäftigung wieder kontinuierlich. Die Arbeitslosigkeit wird aber erst 2013 spürbar sinken. Für 2014 erwartet das Arbeitsmarktservice (AMS) sogar einen Rückgang um 16.500 auf 229.300 Arbeitslose im Jahresschnitt.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Die wachsende Zahl an offenen Stellen sei zwar positiv, aber noch nicht ausreichend, um das ebenfalls steigende Arbeitskräfteangebot zu kompensieren, so der Vorstandsvorsitzende des AMS, Herbert Buchinger, am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Vorstandskollegen Johannes Kopf.
Die Arbeitslosigkeit wird daher laut AMS-Prognose 2011 um 7.000 und 2012 um 1.200 Betroffene steigen und die Arbeitslosenquote in den beiden Jahren jeweils sieben Prozent (nach nationaler Berechnung) betragen. Erst 2013 wird die Quote auf 6,6 Prozent und 2014 auf 6,1 Prozent sinken. Doch es gibt auch gute Nachrichten: So soll die Zahl der Beschäftigten schon heuer um 26.400 steigen, 2012 wird ein neuerlicher Zuwachs von 29.200 erwartet.
„Rückstaueffekte“ nach der Krise
Als Grund für den Anstieg des Arbeitskräfteangebots nannte Buchinger „Rückstaueffekte aus der Wirtschaftskrise“. Es drängen wieder mehr Jugendliche auf den Arbeitsmarkt, die im Krisenjahr nicht auf Jobsuche, sondern in Ausbildung waren. Dazu kommen Wiedereinsteigerinnen, die während der Krise bei ihren Kindern waren und jetzt wieder auf den Arbeitsmarkt drängen.
Außerdem schätzt AMS-Vorstand Kopf, dass mit der Öffnung des Arbeitsmarktes am 1. Mai zwischen 10.000 und 20.000 Arbeitskräfte nach Österreich kommen werden. Das sei eine „bewältigbare Zahl“. Dabei werde es sich vor allem um Pendler und nicht um Zuwanderer handeln. Besonders betroffen werden davon Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark sein.
Erleichterungen für Jobsuchende
Für das laufende Jahr stehen dem AMS 982 Mio. Euro zur Verfügung, das sind um 40 Mio. Euro weniger als 2010. Das sei zwar eine spürbare Reduktion, man sei aber mit einem blauen Auge davongekommen, so Kopf. Die Einsparungen seien verkraftbar, da die Beschäftigung wieder steige. Eingespart werde unter anderem bei Lohnkostenzuschüssen und bei Kursen wie zum Beispiel für „Wie bewerbe ich mich richtig“.
Erleichterungen gibt es hingegen für Jobsuchende. Ab sofort können die zentralen AMS-Dienstleistungen Arbeitslosengeld, Jobsuche und Förderungen online beantragt werden. Bezieher von AMS-Leistungen sparen sich dadurch den Weg zum Amt und stellen ihren Antrag im Internet. Die Registrierung für ein E-AMS-Konto ist über Finanzonline und über Zugangsdaten möglich, die die Arbeitsuchenden in der AMS-Geschäftsstelle bzw. per eingeschriebenen Brief erhalten.
Link: