Jüngste Republik der Erde
Nepal ist die jüngste Republik der Erde. Im Mai 2008 hatte die verfassunggebende Versammlung die Monarchie nach 240 Jahren abgeschafft und die demokratische Staatsform proklamiert. Dem vorausgegangen war eine dramatische politische Wende in dem Land im Himalaya.
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Ende 2005 hatten sich die Maoisten, die seit 1995 gegen die Regierung kämpften, und die politischen Parteien gegen König Gyanendra verbündet. Der Bürgerkrieg endete. Eine Volksbewegung drängte den autoritären Monarchen vom Thron.
Regierung zerbrochen
Um den Friedensprozess zu unterstützen, hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) Anfang 2007 eine UNO-Mission (UNMIN) nach Nepal entsandt. 200 internationale Beobachter sollten unter anderem die Reintegration maoistischer Kämpfer in die Armee überwachen.
Wegen Widerständen gegen die Eingliederung der Kämpfer zerbrach 2009 die von Ex-Rebellenchef Pushpa Kamal Dahal - genannt Prachanda - geführte Regierung. Die Arbeit der Nachfolgeregierung wurde von den Maoisten im Parlament systematisch blockiert. Außerhalb legten ihre Anhänger das Land mit Generalstreiks lahm. Der Friedensprozess geriet vollends ins Stocken.
Erfolglose Nachfolgerkür
Im Mai 2010 warf Nachfolger Madhav Kumar Nepal das Handtuch. Seitdem sind die Abgeordneten des heillos zerstrittenen Parlaments rund ein Dutzend Mal daran gescheitert, einen neuen Ministerpräsidenten zu wählen.
Vor diesem Hintergrund endete am 15. Jänner die UNO-Mission in Nepal. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte dem Sicherheitsrat im September nahe gelegt, UNMIN nicht zu verlängern. Die Vereinten Nationen seien zum Sündenbock gemacht worden für das Unvermögen der Regierung und der Maoisten, sich zu einigen, so die Begründung.
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