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2,6 Neugeborene pro Sekunde

In der Nacht auf den 1. Jänner 2011 werden nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) voraussichtlich 6.934.196.000 Menschen auf der Erde leben, rund 80 Millionen mehr als zum vergangenen Jahreswechsel. Die Siebenmilliardengrenze dürfte nach Angaben der Stiftung vom Dienstag etwa Mitte des Jahres 2011 überschritten werden.

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Die DWS in Hannover geht davon aus, dass derzeit jede Sekunde im Schnitt 2,6 Erdenbürger zur Welt kommen. Die meisten Menschen, nämlich 5,7 Milliarden, leben in den Entwicklungsländern. Das sind den Angaben zufolge 82 Prozent der Weltbevölkerung. Die DSW rechnet damit, dass bis zum Jahr 2050 rund 2,2 Milliarden Menschen hinzukommen.

2050: Zwei Milliarden Menschen in Afrika

Den größten Zuwachs gibt es prozentual in Afrika. Bis zur Jahrhundertmitte werden dort fast zwei Milliarden Menschen leben - doppelt so viele wie heute. Schon jetzt kann allerdings in den meisten Ländern Afrikas die Bevölkerung nicht ausreichend ernährt werden. Ein rasantes Bevölkerungswachstum verschärfe die Armut. Die Stiftung plädiert deswegen für Familienplanung.

Sie geht davon aus, dass sich allein in Afrika südlich der Sahara das Bevölkerungswachstum um ein Fünftel verringern würde, wenn ungewollte Schwangerschaften vermieden werden könnten.

Mangelhafte Aufklärung als Problem

„Noch immer werden jedes Jahr 75 Millionen Frauen in den Entwicklungsländern ungewollt schwanger, vor allem weil ihnen der Zugang zu Aufklärung und Verhütung fehlt“, sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr nach Angaben einer Sprecherin. „Wenn wir die Armut an ihrer Wurzel bekämpfen wollen, müssen wir Frauen helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Deshalb sind höhere Investitionen in Aufklärung und Verhütung so wichtig.“

Rasantes Wachstum ab 17. Jahrhundert

Im 17. Jahrhundert gab es nach Schätzungen heutiger Historiker nur eine halbe Milliarde Menschen, wie das Magazin „National Geographic“ berichtete. Ihre Anzahl war über Jahrtausende nur langsam gestiegen, zu jener Zeit beschleunigte sich jedoch die Zunahme. 150 Jahre später hatte sich die Weltbevölkerung schon auf eine Milliarde verdoppelt. Bis zur nächsten Verdoppelung auf zwei Milliarden vergingen dann nur noch hundert Jahre bis ins Jahr 1930. Im Jahr 1974 wurden vier Milliarden, 1987 fünf Milliarden und 1999 sechs Milliarden Erdenbürger gezählt.

Grafik zur Entwicklung der Weltbevölkerung seit 1700

APA/Martin Hirsch

Sinkende Geburtenrate in Österreich

Trotz eines leichten Geburtenanstiegs in den ersten neun Monaten dieses Jahres sinkt die Geburtenrate in Österreich seit den 60er Jahren kontinuierlich. Im Durchschnitt bekommt eine Frau 1,4 Kinder in ihrem Leben. „Ohne der Zuwanderung würde Österreich schrumpfen“, so Konrad Pesendorfer von der Statistik Austria - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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