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Schäden in Millionenhöhe

Strömender Regen hat in weiten Teilen Australiens wichtige Verbindungsstraßen überflutet und Menschen zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. Im Bundesstaat Queensland mussten 350 Menschen mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Gleichzeitig sorgte ein ungewöhnlicher Kälteeinbruch auf der Insel Tasmanien für Schneefälle.

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Nach jahrelangen Dürren wird Australien derzeit von ungewöhnlich heftigen Regenfällen heimgesucht. Einige Orte wie Theodore, Chinchilla und Dalby kämpften mit den schwersten Fluten seit 50 Jahren. Die Regierung des Bundesstaats Queensland erklärte sie zu Katastrophengebieten. Theodore war zwei Tage lang komplett von der Außenwelt abgeschnitten, rund 350 Einwohner mussten ausgeflogen werden. Insgesamt mussten rund 1.000 Menschen bereits im Süden und im Zentrum von Queensland ihre Häuser verlassen.

Flutwelle droht

Zwar hätten sich die anfangs sintflutartigen Regengüsse, die der Tropensturm „Tasha“ in der vergangenen Woche in den Bundesstaat getragen habe, örtlich abgeschwächt, doch jetzt drohe den Städten am Dawson River eine Flutwelle, warnten Behördenvertreter.

Luftaufnahme einer überfluteten Stadt in Australien

APA/EPA/The Courier Mail/David Kapernick

Große Teile der Stadt Theodore stehen unter Wasser.

In Theodore stand der Pegel am frühen Nachmittag bei 14,59 Meter, Tendenz steigend. Damit wurde der bisherige Rekordpegel aus dem Jahr 1956 knapp übertroffen. „Wir stehen hier wie in anderen Teilen von Queensland vor einem wirklich schwerwiegenden Ereignis“, sagte der Minister für Katastrophenschutz, Neil Roberts. Zudem seien in den nächsten Tagen weitere Niederschläge zu erwarten.

Auch im Nordwesten Australiens regnete es teilweise ununterbrochen. In der Stadt Eugowra, rund 300 Kilometer westlich von Sydney im Staat New South Wales musste ein Dutzend Menschen aus überfluteten Gebäuden gerettet werden, teilte der Katastrophenschutz mit.

Ernte großteils zerstört

„Die Lage ist ziemlich dramatisch“, erklärte Vaughn Becker, Stadtrat von Banana Shire, dem Australischen Radio. Der Regen verursachte bereits Schäden in Millionenhöhe. Brent Finlay, Präsident der Bauernvereinigung AgForce, bezifferte den Ausfall bei Sonnenblumen und Baumwolle mit 400 Millionen australischen Dollar (304 Mio. Euro). „Die Ernte schaute vor zwei Monaten noch fantastisch aus, nun ist alles weg,“ sagte Finlay. „Es ist deprimierend. Diese Ernte hätte vielen Bauern nach der jahrelangen Dürre wieder auf die Beine helfen sollen.“

Gefahr lauert auch unter Wasser

Doch nicht nur für die Ernte stellen die schweren Regenfälle eine Bedrohung dar. Auch im Wasser tummeln sich allerlei unliebsame Bewohner. So warnten die australischen Behörden vor Krokodilen in den Überschwemmungsgebieten. Die gefährlichen Reptilien träten für gewöhnlich vermehrt bei Überschwemmungen auf, sagte ein Vertreter des Bezirks Hinchinbrook im Bundesstaat Queensland, Andrew Lancini. Mehrere der Salzwasserkrokodile seien bereits gesichtet worden. Vor allem die von der Flut eingeschlossene Stadt Ingham sei betroffen.

Schnee in Tasmanien

Ganz anders hingegen die Lage in den Bergen der Insel Tasmanien. Dort fielen die Temperaturen mitten im Sommer auf unter null Grad Celsius und die Niederschläge gingen in einer für diese Jahreszeit untypischer Form nieder - als Schnee. Meteorologe Ray Evens bezeichnete die Wettersituation gegenüber der Zeitung „The Mercury“ als „selten, aber durchaus möglich“. Eine Kaltfront sorgte in ganz Tasmanien für einen Temperatursturz der ab einer Höhe von 600 Metern auch für etwas Schnee sorgte. Doch der wird bald wieder schmelzen. Bis zum Jahreswechsel dürfte der Sommer wieder zurückkehren.

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