Eine Chronologie
Im Kampf gegen Kinderpornografie sind den Behörden in den vergangenen Jahren in mehreren internationalen Operationen Erfolge gelungen. Im Folgenden eine Auflistung der größten Aktionen mit österreichischer Beteiligung seit 2007. Die Ermittlungen erstreckten sich jeweils über mehrere Monate oder Jahre, daher fehlt eine genaue Datierung der Operationen.
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- Operation „Charly“: Nach Hinweisen aus Luxemburg werden im Verlauf des Jahres 2010 in Österreich 107 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Jedes Mal werden die Beamten fündig und stellen einschlägiges Material sicher. Ein Steirer hortete 20.000 Bilder und 300 Videos, wie im Dezember vom Bundeskriminalamt bekanntgegeben wird.
- Operation „Typhon“: Die Website eines österreichischen Betreibers (File-Hosting-Service) wird zur Verbreitung von Kinderpornografie missbraucht. Im Zuge Hunderter Hausdurchsuchungen in Europa und Kanada werden 221 Verdächtige ausgeforscht (davon 23 in Österreich) und 115 Täter festgenommen. Der Abschluss der Operation wird am 10. Dezember 2009 öffentlich gemacht.
- Ausforschung einer brasilianischen Website: 43 österreichische Konsumenten werden identifiziert, 31 Verdächtigen kann der Besitz oder die Weitergabe von Kinderpornos nachgewiesen werden. Am 23. September 2009 gibt das Bundeskriminalamt in Wien den Fall bekannt.
- Operation „Sledgehammer“: Im Zuge der Ausforschung einer kroatischen Website wird 189 Männern in Österreich der Besitz oder die Weitergabe von obszönen Aufnahmen nachgewiesen. Insgesamt werden 935 Verdächtige identifiziert, gegen 624 muss das Verfahren eingestellt werden, da sie das Material nur angesehen und nicht heruntergeladen haben. Bekannt wird der Fall am 13. März 2009.
- Operation „Santiago“: Kinderpornografie in einem Peer-To-Peer-Netzwerk (Rechner-Rechner-Verbindung) beschäftigt die Ermittler. In Zusammenarbeit mit Spanien können vier verdächtige Österreicher identifiziert werden.
- Operation „Murphy“: Mit Hilfe des FBI werden gegen den Betreiber einer Kinderpornoseite Erhebungen geführt. Vier Personen aus Österreich haben sich bei dem Beschuldigten DVDs bestellt.
- Operation „Fjord“: Europol ermittelt anhand von Informationen der belgischen Polizei gegen Kunden einer Kinderpornoseite, darunter befinden sich 14 verdächtige Österreicher.
- Operation „Koala“: Australische Beamte entdecken auf einem Video den Missbrauch eines elf- und eines zwölfjährigen Mädchens aus Belgien. Der Täter ist der Vater der beiden Kinder. Das Video wird genauso wie Aufnahmen von 21 ukrainischen Mädchen von einem 42-jährigen Italiener im Internet verkauft. Anhand von 50.000 internationalen Bestell-E-Mails können 13 Nutzer in Österreich ausgeforscht werden.
- Operation „Sion“: In Bayern werden zwei Internetdateien entdeckt, die schweren sexuellen Missbrauch an einer etwa zehnjährigen Asiatin und einem etwa zwölfjährigen blonden Mädchen zeigen. 125 österreichische Useradressen sind betroffen, 80 Verdächtige werden ausgeforscht. Darunter befindet sich ein 44-jähriger Wiener, dessen PC-Bildschirmschoner den Mann während des Missbrauchs seiner zehnjährigen Stieftochter zeigt.
- Operation „Flo“: Die Polizei deckt eine Kinderpornoverteilung über den Server einer Wiener Internetfirma auf. 2.361 Usern aus 77 Ländern kann der Zugriff auf acht Videos nachgewiesen werden, 23 Verdächtige stammen aus Österreich. Aufgedeckt wird der Fall nach einem Hinweis der Internetfirma, dessen File-Sharing-Dienstleistung von den Pornogeschäftemachern missbraucht wurde. Bekannt wird der Fall am 7. Februar 2007.
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