Wollten Aschtianis Sohn interviewen
Unklar ist, was mit den beiden Journalisten von „Bild am Sonntag“ geschieht, die im iranischen Tabris in Haft sind, weil sie den Sohn von der zum Tode verurteilten Iranerin Sakineh Mohammadi-Aschtiani, Sajjad Ghaderzadeh, interviewen wollten.
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Am Montag hatte das iranische Außenministerium mitgeteilt, es prüfe ein Gesuch der beiden, über den Jahreswechsel ihre Familien sehen zu können. Die beiden Reporter sitzen seit Oktober im Iran in Haft.
Bereits am Sonntag hatte der Büroleiter von Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Esfandiar Rahim Maschai, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)“ gesagt, die Regierung versuche dem Reporter und dem Fotografen zu erlauben, mit ihren Familien in der deutschen Botschaft in Teheran Weihnachten zu feiern. „Wir sind sehr optimistisch“, sagte er.
Keine Anklage wegen Spionage
Wie am Montag bekannt wurde, sollen die beiden Journalisten vorerst nicht wegen Spionage angeklagt werden. Die beiden Reporter hätten nach ihrer Einreise in den Iran „gewisse Vergehen begangen, und die Untersuchungen dazu werden fortgesetzt“, sagte Generalstaatsanwalt Gholamhossein Mohseni Edscheie. Niemand habe sie jedoch als Spione bezeichnet.
Maschai hatte der „FAS“ zuvor gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass sich die Reporter als Spione betätigt hätten. Die Deutschen hätten zwar gegen das Gesetz verstoßen, indem sie mit einem Touristenvisum eingereist seien. Von einer Anklage wegen Spionage sei aber nie die Rede gewesen.
Dagegen hatte der Leiter der Justiz im nordiranischen Tabris, Malek Adschar Sarifi, am 16. November über die beiden Mitarbeiter der „Bild am Sonntag“ gesagt, „ihre Aktivitäten im Land zeigen, dass sie für Spionagetätigkeiten gekommen sind“ und dass „das Verbrechen der Spionage bewiesen“ sei.
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