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Boeing 747 musste umkehren

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat am Montag erneut mit einem technischen Problem zu kämpfen gehabt, das eine ihrer Maschinen zur Umkehr zwang. Eine Boeing 747 mit 199 Passagieren an Bord musste außerplanmäßig zum Flughafen in Sydney zurückkehren. Sie sei dort problemlos gelandet, teilte Qantas mit.

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Bei dem Flugzeug, das von Sydney in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires hätte fliegen sollen, sei ein „geringfügiger technischer Zwischenfall“ im Cockpit aufgetreten, dessen Ursache noch unklar sei, sagte ein Unternehmenssprecher. In der Mitteilung von Qantas war von einem „Problem mit dem elektrischen System“ die Rede.

Laut Medienberichten drang auf dem Flug QF 17 Rauch ins Cockpit der Boeing 747. Berichte über einen Druckabfall in der Passagierkabine seien falsch, betonte die Airline. Als die Maschine landete, waren entlang der Landebahn Feuerwehrwagen stationiert.

Vibrieren verunsicherte Piloten

Der Zwischenfall ist bereits der dritte in diesem Monat. Am Freitag war eine Qantas-Boeing 767 mit 234 Passagieren an Bord zehn Minuten nach dem Start in Perth wieder umgekehrt. Der Pilot hatte ein Vibrieren wahrgenommen. Qantas gab später Entwarnung: Es habe sich nicht um einen Triebwerkschaden gehandelt, das Vibrieren habe nichts zu bedeuten und passiere Tausende Male im Jahr.

Sicherheitslandung nach Triebwerkschaden

Die Nervosität des Piloten kommt aber nicht von Ungefähr. Beide Boeing-Maschinen sind mit Rolls-Royce-Triebwerken ausgestattet. Und erst Anfang des Monats musste ein Airbus A380 von Qantas wegen eines schweren Triebwerkschadens in Singapur notlanden. Bei dem Triebwerksbrand hatten sich Teile gelöst und die Tragflächen beschädigt. Der Triebwerkshersteller Rolls-Royce machte später einen Ölbrand als Ursache für den schweren Triebwerkschaden an dem notgelandeten Riesen-Airbus aus.

Wartung aller A380 veranlasst

Qantas legte daraufhin ihre gesamte A380-Flotte vorübergehend still. Wann die sechs Maschinen wieder in Betrieb gehen sollen, wurde noch nicht mitgeteilt. Es gebe noch keinen Zeitplan dafür, sagte Konzernchef Alan Joyce am Samstag. Zunächst müssten die von Rolls-Royce vorgeschlagenen Änderungen vorgenommen werden.

Bei den Kontrollen stellte Rolls-Royce an drei Triebwerken bei drei verschiedenen Flugzeugen verdächtige Öllecks fest. Die sechs Qantas-Maschinen blieben daraufhin vorerst auf dem Boden. Das Problem betreffe nur die Triebwerke vom Typ Trent 900, die bei den A380 eingesetzt werden, erklärte Rolls-Royce. Mehrere große Fluggesellschaft lassen nun ihre A380-Flotte dahingehend warten.

Pilotengespräche gelöscht

Inzwischen musste Qantas auch eine weitere, peinliche Panne eingestehen. Bei der Kontrolle des Voice-Recorders, der die Gespräche der Piloten während des A380-Zwischenfalls aufzeichnete, mussten die Techniker feststellen, dass auf dem Band nichts mehr zu hören war. Das Notfallsystem habe sich nach der Explosion des Triebwerks selbstständig aktiviert und lief dann zwei Stunden lang, so ein Qantas-Sprecher. Das war offenbar zu lange - denn dadurch wurde der Anfang der Pilotengespräche wieder überspielt.

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