Wahrscheinlichkeit für Ausbruch „sehr hoch“
Isländische Geologen rechnen damit, dass der Vulkan Grimsvötn ausbrechen wird. In den vergangenen Tagen registrierten die Wissenschaftler im Bereich von Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull, mehrere auffällige Erdstöße und einen verstärkten Austritt von Schmelzwasser unter der Eiskappe.
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Vulkanexperte Pall Einarsson bezeichnete die Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Ausbruchs des unter dem Gletscher liegenden Vulkans als „sehr hoch“.
Einarsson begründete seine Einschätzung in einem Interview mit dem Isländischen Rundfunk am Sonntag mit den jüngsten Beobachtungen. Das Ablaufen von Beben und verstärktem Schmelzwasser ähnle stark den geophysischen Ereignissen vor dem bis dato jüngsten Ausbruch des Grimsvötn im Jahr 2004. Der Wissenschaftler sagte, damals sei der Grimsvötn fünf Tage nach dem Vergleichszeitpunkt ausgebrochen.
Vergleichsweise harmlos
Der Grimsvötn gilt wegen seiner regelmäßigen Tätigkeit als vergleichsweise harmloser Vulkan. Er brach zuletzt 1993, 1995, 1998 und 2004 aus. Während des nur wenige Tage dauernden Ausbruchs Anfang November 2004 kam es zu Überschwemmungen und wegen einer Aschewolke auch zu Ausfällen im inländischen und im transatlantischen Flugverkehr - allerdings bei weitem nicht im Ausmaß der Ausfälle beim heurigen Ausbruch des Eyjafjallajökulls.
Der westlich des Vatnajökulls gelegene Gletschervulkan hatte im Frühjahr einige Wochen lang den europäischen und transatlantischen Flugverkehr massiv beeinträchtigt. Zeitweise kam der Flugverkehr über Europa völlig zum Erliegen.
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