Ex-Agent: Mossad kannte Aufenthaltsort von KZ-Arzt Mengele
Der israelische Geheimdienst Mossad hat nach Angaben eines Ex-Agenten seit 1962 gewusst, dass der gesuchte KZ-Arzt Josef Mengele in Brasilien untergetaucht war. „Ich war 1962 mit einem anderen Agenten in Brasilien, und wir bestätigten, dass sich Mengele unter falscher Identität in der Umgebung von Sao Paulo aufhielt“, sagte der 83-jährige frühere Geheimdienstagent Rafi Eitan der Zeitung „Folha de Sao Paulo“ (Sonntag-Ausgabe).
Regierung verzichtete auf Verhaftung
Anschließend seien Vorbereitungen für die Gefangennahme Mengeles angelaufen, doch habe die israelische Regierung schließlich darauf verzichtet.
Mengele war im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz für grausamste medizinische Experimente verantwortlich und unter dem Namen „Todesengel von Auschwitz“ berüchtigt. Ihm war nach Kriegsende zunächst die Flucht nach Argentinien und 1960 nach Brasilien gelungen. 1979 ertrank er bei einem Badeunfall im Küstenort Bertioga im Bundesstaat Sao Paulo.