Tsunami in Indonesien: 130 Vermisste lebend entdeckt

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In Indonesien sind auf der von einem Tsunami verwüsteten Inselkette mehr als 130 Vermisste lebend gefunden worden. Die Rettungskräfte hätten die insgesamt 135 Menschen in den Hügeln der Insel von Nordpagai entdeckt, teilte ein Vertreter der Rettungskräfte gestern mit. Damit sei die Zahl der vermisst gemeldeten Personen von 298 auf 163 gesunken. Die Zahl der Todesopfer der am Montag durch ein Erdbeben der Stärke 7,7 ausgelösten Flutwelle stieg unterdessen auf 413.

Die Hilfsmaßnahmen gestalteten sich in der abgelegenen Inselkette vor Sumatra wegen des hohen Seegangs, des heftigen Regens und dem Fehlen von Booten weiter schwierig. „Hilfsmittel sind reichlich vorhanden. Unglücklicherweise fehlt es aber an ausreichend Booten, um sie rasch zu verteilen“, sagte ein Leiter der Hilfsoperation. So hätten bisher nur fünf Prozent der im Hafen von Sikakap auf der Insel Nordpagai eingetroffenen Hilfsmittel zu den Betroffenen ausgeliefert werden können.

Vulkan stößt wieder Asche aus

Unterdessen blickt die Bevölkerung weiterhin gebannt auf den 1.300 Kilometer weiter südlich gelegenen Vulkan Merapi. Nach donnerartigen Explosionen und dem Ausstoß von Asche- und Lavawolken bis in 3,5 Kilometer Höhe hatte die Zivilbevölkerung und die um den 2.914 Meter hohen Berg stationierten Sicherheitskräfte in Panik die Flucht ergriffen. Dabei starben Ärzten zufolge zwei Menschen bei Verkehrsunfällen. Die Opferzahl erhöhte sich damit auf 38.

Die Asche ging unter anderem auf die 25 Kilometer südlich gelegene Großstadt Yogyakarta nieder. Weite Stadtteile lagen unter einer dicken grauen Ascheschicht, berichtete die indonesische Nachrichtenagentur Antara.

Video dazu in iptv.ORF.at

Ob Menschen zu Schaden kamen, war zunächst unklar. Trotz eindringlicher Warnungen der Behörden kehrten immer wieder Anrainer aus den Notunterkünften in ihre Dörfer zurück.

Der knapp 3.000 Meter hohe Vulkan war nach vier Jahren Ruhe am Dienstag erstmals wieder ausgebrochen, dabei waren 34 Menschen getötet worden. Er gehört zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen der Welt. Im Krater sammeln sich gefährliche Gase unter einem Lavadom. Das Gas kann wie bei einer Explosion entweichen.