Argentiniens Ex-Präsident Kirchner verstorben

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Der ehemalige argentinische Präsident Nestor Kirchner ist gestern an einem Herzinfarkt gestorben. Kirchner wurde 60 Jahre alt. Er war von 25. Mai 2003 bis 10. Dezember 2007 Staatspräsident des südamerikanischen Landes. Seine Nachfolge trat dann seine Ehefrau Cristina Fernandez de Kirchner an.

Der Ex-Präsident, der angeblich im kommenden Jahr wieder kandidieren wollte, war erst vor wenigen Monaten wegen eines Herzleidens zweimal operiert worden. Damals war bei ihm u. a. eine Angioplastie - ein Verfahren zum Weiten von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen - vorgenommen worden. Mit seiner Ehefrau hatte er zwei Kinder.

Erst am 4. Mai war Nestor Kirchner, der Schweizer Vorfahren hatte, von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Union Südamerikanischer Nationen zum ersten Generalsekretär der Organisation gewählt worden.

Argentinien aus Wirtschaftskrise geführt

Nach der schwersten Wirtschafts- und Sozialkrise in der Geschichte Argentiniens war es Präsident Kirchner, der seinen Landsleuten das Selbstvertrauen zurückgab.

Nach seiner Wahl 2003 befolgte er nicht länger die Vorgaben internationaler Finanzinstitutionen wie des Internationalen Währungsfonds (IWF). Ausländische private Gläubiger Argentiniens mussten auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten, was dem Staatshaushalt Luft verschaffte.

Stattdessen betrieb Kirchner eine Reindustrialisierung des Landes, dessen Wirtschaft unter seinem Parteifreund Carlos Menem (1989-1999) stark gelitten hatte. Diese Politik und eine günstige Entwicklung der Weltwirtschaft bescherten Argentinien während seiner gesamten Amtszeit hohe Wachstumsraten.