Mord an Fallschirmspringerin: Schuldspruch
Mit einem manipulierten Fallschirm hat eine 26 Jahre alte Belgierin ihre Rivalin in den Tod geschickt - nun muss die Frau für 30 Jahre ins Gefängnis. Das Gericht im belgischen Tongeren bei Lüttich sprach die Frau gestern des Mordes schuldig.
Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass die Frau 2006 aus Eifersucht die Schnüre am Fallschirm ihres Opfers durchschnitt. Beide Frauen waren in denselben Mann verliebt und hatten mit ihm eine Affäre. Das 37-jährige Opfer war aus 4.000 Metern in die Tiefe gestürzt. Keiner ihrer beiden Fallschirme öffnete sich.
Eine Kamera an ihrem Helm hielt den Tod der jungen Frau fest. Das Opfer war in einer Gruppe von vier jungen Leuten in der Provinz Limburg abgesprungen, darunter auch die 26-Jährige. Alle galten als erfahrene Springer. Die Frau stürzte in dem Dorf Opglabbeek in einen Garten und war sofort tot.
200 Zeugen verhört
Nachdem die Ermittler die Sabotage an dem Fallschirm entdeckt hatten, war die 26-Jährige schnell in Verdacht geraten, weil sie mit anonymen Anrufen ihr Opfer bedroht hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Frau den Fallschirm eine Woche vor dem Sprung manipuliert, als sie gemeinsam mit ihrem Opfer bei dem jungen Mann übernachtete - die Rivalin im Bett des geliebten Mannes, sie selbst auf einer Matratze. Der Staatsanwalt nannte die Täterin „narzisstisch und theatralisch mit psychopathischen Seiten“.
In dem Prozess hatte die Angeklagte immer wieder ihre Schuldlosigkeit beteuert. Ihre Verteidiger hatten einen Freispruch gefordert, da ihre Schuld nicht bewiesen sei. In dem einen Monat langen Prozess wurden rund 200 Zeugen angehört.