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Abgeordnete in Sicherheit gebracht

Bei einem Angriff schwer bewaffneter Terroristen auf das Parlament der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien sind mindestens sieben Menschen getötet und 17 verletzt worden. Mutmaßliche islamistische Aufständische stürmten am Dienstag das Gebäude und nahmen mehrere Geiseln, bevor sie von Sicherheitsbeamten getötet wurden.

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Die Rebellen hatten in der Hauptstadt Grosny Dienstagfrüh das Parlament und das Landwirtschaftsministerium gestürmt. Bei der Schießerei im Parlament, die nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax im Büro des Parlamentspräsidenten begann, soll es den Informationen zufolge mehrere Tote gegeben haben. Der Parlamentspräsident sei allerdings in Sicherheit gebracht worden, berichtete Interfax. Sondereinheiten seien im Einsatz gewesen.

Tschetschenische Sicherheitskräfte vor dem Parlamentsgebäude

AP/Musa Sadulayev

Sicherheitskräfte beendeten den Rebellenangriff auf das Parlament in Grosny.

Alle Angreifer getötet

Die Lage in der tschetschenischen Hauptstadt war zunächst unübersichtlich. Ein Parlamentssprecher sagte AFP unter Berufung auf das tschetschenische Innenministerium, alle vier Angreifer seien von Einsatzkräften getötet worden. „Der Einsatz ist beendet.“ Unter den Toten sollen auch drei Sicherheitsbeamte sein. Einer der Aufständischen habe sich kurz nach Beginn des Angriffs in die Luft gesprengt.

Schlagzeilen auch in Österreich

Die blutige Niederschlagung des Konflikts in Tschetschenien sorgt auch in Österreich immer wieder für Schlagzeilen - und zwar in Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident Ramsan Kadyrows ehemaligem Leibwächter Umar Israilow 2009 auf offener Straße in Wien. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die heimischen Sicherheitsbehörden schon Monate vor der Tat über einen möglichen Mordanschlag Bescheid wussten.

Der Kreml-treue tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow, der kurz nach dem Angriff zum Tatort fuhr und persönlich den Einsatz leitete, verkündete, der Angriff sei nach kurzer Zeit abgewehrt und „alle Terroristen liquidiert“ worden. Der Agentur zufolge befand sich Parlamentspräsident Dukuwacha Abdurachmanow zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Gebäude und wurde unverletzt in Sicherheit gebracht. Russlands Innenminister Raschid Nurkalijew hielt sich demnach am Dienstag in Grosny auf.

Angreifer unbemerkt auf Gelände gelangt

Das Fahrzeug mit den Angreifern sei vermutlich unbemerkt in einer Kolonne mit den Autos der Abgeordneten auf das Gelände gelangt, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörden, Wladimir Markin, nach einem Telefonat mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin. Die Leitung des Parlaments und alle Abgeordneten konnten mit gepanzerten Fahrzeugen schnell in Sicherheit gebracht werden, berichtete das Staatsfernsehen.

Zwei Polizisten getötet

Erst am Wochenende waren bei einer Schießerei in der unruhigen Kaukasus-Republik zwei Polizisten erschossen worden. Die Schießerei der Beamten mit Unbekannten habe sich am späten Samstagabend in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny ereignet, sagte ein Vertreter der Ermittlungsbehörden am Sonntag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Bei einem weiteren Angriff in Machaschkala in der benachbarten russischen Teilrepublik Dagestan seien zwei Polizisten verletzt worden. In der Nähe ihres Wagens sei ein Sprengsatz detoniert, erklärte ein Polizeibeamter laut RIA Nowosti.

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