EC-Karten-Skandal: Datenschützer geben Entwarnung
Hamburgs Datenschutzbeauftragter hat Entwarnung im neuen angeblichen Datenskandal beim EC-Karten-Netzbetreiber Easycash gegeben. Nach einer Prüfung der firmeninternen Abläufe habe sich der Verdacht einer illegalen Verknüpfung von Daten aus EC-Karten-Zahlungen und Kundenkarten bei der Tochterfirma Easycash Loyalty Solutions nicht bestätigt, sagte Johannes Caspar heute.
Der deutsche Radiosender NDR hatte berichtet, dass in Deutschland die persönlichen Daten von Millionen von EC-Karten-Besitzern entgegen Datenschutzbestimmungen zu Kundenanalysen angeboten worden seien. Die Daten stammen vom größten Betreiber von Datennetzen für EC-Kartenlesegeräte in Geschäften und Banken, der Firma Easycash.
Easycash dementierte
Easycash wies den NDR-Bericht als falsch zurück. Das Unternehmen führe keine Daten aus dem EC-Netzbetrieb von Easycash mit den Daten aus dem Kundenkartenprogrammen der Schwesterfirma Easycash Solutions zusammen, erklärte Frank Wio, Mitglied der Geschäftsleitung. Die Möglichkeit einer Nutzung und des Vergleichs der Daten wurde zwar erwogen und diskutiert, aber unter anderem wegen datenschutzrechtlicher Vorbehalte nicht realisiert.
Dem NDR-Bericht zufolge sei auf EC- und Kundenkarten nach identischen Kontennummern gesucht worden. So habe etwa ein Unternehmen ermitteln lassen können, wie viele Stammkunden eine Filiale habe, und auch, welche Unternehmen besonders viele Kunden mit schlechtem oder gutem Zahlungsverhalten hätten. Die Daten würden auch Aufschluss darüber geben, wo und in welcher Reihenfolge ein Kunde einkaufe.