Arbeitsbedingungen angeprangert
Mit einem ungewöhnlichen, düsteren Vorspann zur Trickfilmserie „Die Simpsons“ hat der Graffiti-Künstler Banksy die Amerikaner verstört. Der Brite, der um sich selbst gern ein Geheimnis macht, hatte den Vorspann zur neuesten Folge der US-Trickfilmserie gestaltet.
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Statt des launigen „Couchgags“ - die gelbe Familie versammelt sich zum Fernsehen auf dem Sofa - bekamen die Zuschauer der seit mehr als 20 Jahre laufenden Serie düstere Aufnahmen von asiatischen Tagelöhnern zu sehen.
Kinderarbeit und Giftdämpfe
In der größtenteils schattig-grau gehaltenen Sequenz sind Dutzende Asiaten zu sehen, die unter Bewachung „Simpsons“-Bilder malen. Ein kleiner Bub trägt sie, giftigen Dämpfen ausgesetzt, zum Versand. Zur Füllung von Simpsons-Figuren werden kleine Kätzchen geschreddert, die Zunge eines abgehackten Delfinkopfes dient zum Zukleben der Pakete.
Medienberichten zufolge wurde Banksy zu dem Vorspann durch Berichte inspiriert, dass die Filme auch in Korea gezeichnet werden. Die für ihre Selbstironie bekannten „Simpsons“-Macher nahmen es gelassen: „Das hat man davon, wenn man outsourct“, sagte Produzent Al Jean.
Banksys Wiener Zeit
Banksy, dessen Identität geheim ist, begann in den 1990er Jahren in Bristol seine Karriere als Graffiti-Künstler. Mit Hilfe von Schablonen sprüht Banksy Ratten, Affen und küssende Polizisten ins Straßenbild. Spektakulär waren seine Schmuggelaktionen, bei denen er heimlich seine Werke in Museen hängte. Anfang der Nullerjahre hielt er sich längere Zeit in Wien auf. Einige seiner Arbeiten sind an Hauswänden bis heute zu sehen.
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