Kampfjets und Helikopter
Die Regierung in Washington bereitet das größte US-Waffengeschäft aller Zeiten vor. Es gehe um Rüstungsgüter im Wert von 60 Milliarden Dollar (47,2 Mrd. Euro), die an Saudi-Arabien verkauft werden sollen, berichtete am Montag das „Wall Street Journal“.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Die Regierung wolle in dieser oder der kommenden Woche den Kongress offiziell über das geplante Geschäft informieren. Saudi-Arabien soll dem Bericht zufolge unter anderem Kampfflugzeuge und Hubschrauber bekommen.
Die US-Regierung sieht die Waffenlieferung an das Königreich auf der arabischen Halbinsel als Teil ihrer Bemühungen, die eigenen Verbündeten in der Auseinandersetzung mit dem Iran zu stärken. Saudi-Arabien ist seit Jahrzehnten nicht nur der größte Öllieferant der USA, sondern auch einer wichtigsten politischen Verbündeten in der Region. Israel, der wohl engste Alliierte, äußerte in der Vergangenheit wiederholt Kritik an dem riesigen Waffendeal.
84 neue F-15-Jets
Konkret soll an das saudische Königreich 84 neue F-15-Kampfjets geliefert und 70 weitere technologisch aufgerüstet werden. Außerdem sollen 70 Apache-Hubschrauber, 72 Black Hawks und 36 Little-Bird-Helikopter verkauft werden.
Der Kongress wird den Deal nun prüfen und könnte Veränderungen erzwingen und ihn theoretisch auch blockieren. Doch das ist laut „WSJ“ unwahrscheinlich. Immerhin sollen dadurch Zehntausende Jobs gesichert werden. Boeing allein schätzt laut US-Regierung, dass für den Auftrag für die F-15, die Apache- und Little-Bird-Hubschrauber 77.000 Arbeitsplätze abgesichert werden.
Proisraelische Kongressabgeordnete warnten mehrmals davor, dass die Waffenlieferung den technologischen Vorsprung Israels zunichtemachen könnte, und verwiesen zudem auf die regelmäßigen und systematischen Verstöße gegen die Menschenrechte durch die saudische Regierung.
Neues Raketenabwehrsystem
Noch im frühen Verhandlungsstadium stecken offenbar Pläne, die saudi-arabische Marine im Wert von 30 Milliarden Dollar aufzurüsten. Verhandelt wird außerdem über den Ausbau des saudischen Raketenabwehrsystems.
Washington will Riad auch davon überzeugen, das sogenannte THAAD-System zu kaufen und seine Patriot-Raketensystem aufzurüsten, um die Gefahr durch einen iranischen Angriffs zu reduzieren. Laut „WSJ“ kennen selbst US-Behörden noch nicht annähernd die Kosten eines solchen Pakets. THAAD ist das erste System, das Kurz- und Mittelstreckenraketen bis in 150 Kilometer Höhe durch eine eigene Abfangrakete zerstören soll.
Links: