Plagiatsvorwürfe gegen Michel Houellebecq

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der französische Bestsellerautor Michel Houellebecq wird beschuldigt, aus dem Internet abgeschrieben zu haben. Passagen und Zitate aus seinem neuen Roman „La carte et le territoire“ sollen unter anderem von Wikipedia abgekupfert worden sein.

Das Onlinemagazin „Slate.fr“ will dem Schriftsteller zumindest drei Passagen nachweisen können, die Houellebecq aus der Online-Enzyklopädie abgeschrieben haben soll, ohne die Quelle dafür zu nennen. Houellebecqs französischer Verleger Flammarion wies den Vorwurf zurück.

„Keinesfalls ein Plagiat“

„Michel Houellebecq verwendet tatsächlich Notizen und offizielle Internetseiten als literarisches Rohmaterial, die er überarbeitet und manchmal in seinen Romanen verwertet. Wenn einige Stellen den Eindruck einer wortwörtlichen Übernahme erwecken, dann kann es sich nur um sehr kurze Zitate handeln. Das ist in keiner Weise ein Plagiat“, erklärte das Verlagshaus der französischen Presse.

Auch Houellebecq wehrte sich gegen den Vorwurf, er habe für sein neuestes Buch aus dem Internet abgeschrieben. Der Vorwurf sei „lächerlich“, sagte Houellebecq dem Magazin „Nouvel Observateur“ in der Onlineausgabe. „Trotzdem bleibt immer etwas davon hängen“, wenn ein Wort wie Fälschung ins Spiel gebracht werde, kritisierte der Schriftsteller, der 1998 mit dem Buch „Elementarteilchen“ über Frankreich hinaus bekannt geworden war. Genau das sei „eine Technik der Beleidigung“.

Houellebecqs neues Buch, das am 8. September erscheint, wurde von der Presse im Vorfeld fast einstimmig gelobt. Es erzählt die Geschichte eines Malers, der Houellebecq, einen „berühmten, ja weltberühmten Schriftsteller“ bittet, einen Text für seinen Katalog zu schreiben.