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Unterschiedliche Zuordnungen

Nicht nur hinsichtlich Besoldung und Schultyps unterscheiden sich die Lehrer in Österreich. Auch in puncto Ausbildung gibt es Unterschiede zwischen Landeslehrern und Bundeslehrern.

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Landeslehrer (Pflichtschullehrer) sind die rund 77.000 Pädagogen an den Volks-, Haupt-, Sonder- und Berufsschulen sowie Polytechnischen Schulen. Ihr Dienstgeber ist das jeweilige Land, bezahlt werden sie allerdings fast vollständig vom Bund. Insgesamt beträgt das Budget für die Landeslehrer derzeit 3,44 Milliarden Euro pro Jahr. Im Budget werden sie als „Sachaufwand“ gelistet.

Wer zahlt was?

Die Kosten für die Landeslehrer werden den Ländern anhand eines im Finanzausgleich festgelegten Schlüssels voll ersetzt. Derzeit wird an Volksschulen eine Lehrerstelle pro 14,5 Schüler, an Hauptschulen eine Stelle pro zehn Schüler, an Polytechnischen Schulen eine pro neun Schüler und im sonderpädagogischen Bereich eine Stelle pro 3,2 Schüler vom Bund finanziert. Dazu kommen noch zweckgebundene Extras für Kleinschulen und die Förderung von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache. Bei den Berufsschullehrern erhalten die Länder dagegen nur die Hälfte der Kosten vom Bund ersetzt.

Zahlreiche Unterschiede

Die beiden Lehrertypen haben nicht nur unterschiedliche Dienstgeber, sondern auch unterschiedliche Dienstrechte. Unterschiede gibt es etwa im Ausmaß und der Ausgestaltung der Lehrverpflichtung, auch die Gehälter sind unterschiedlich hoch.

Lehrer, die die Länder über den vereinbarten Schlüssel hinaus anstellen, müssen sie großteils selbst bezahlen. Für überzogene Planstellen werden dem Bund allerdings nicht die tatsächlichen Kosten refundiert, sondern nur das Gehalt eines (billigeren, Anm.) Junglehrers - und auch das ohne Zinsen. Aufgrund unterschiedlicher EDV-Systeme hat der Bund auch keinen Einblick in das tatsächliche Gehalt der Lehrer und deren Lehrfächerverteilung.

Bundeslehrer sind die rund 21.000 Pädagogen an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und ihre rund 22.000 Kollegen an den Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS). Ihr Dienstgeber ist der Bund, der sie auch bezahlt (2,53 Mrd. Euro/Jahr) und mittels einheitlicher Datensätze verwaltet.

Unterschiede auch bei Ausbildung

Der Ausbildungsweg zwischen Landes- und Bundeslehrern ist unterschiedlich: Die AHS- und BMHS-Lehrer sind zu großen Teilen Universitätsabsolventen, die Pflichtschullehrer haben zum größten Teil die ehemaligen Pädagogischen Akademien absolviert. Seit 2007 sind diese in Pädagogische Hochschulen umgewandelt - die Neuabsolventen sind ebenfalls Akademiker.