Überflutungen und blockierte Straßen
Schwere Gewitter mit enormen Regenmengen sind Freitagabend und in der Nacht auf Samstag über Ostösterreich niedergegangen. Starker Regen und Sturmböen behinderten den Verkehr. In Wien standen die öffentlichen Verkehrsmittel still. Der Flughafen Wien-Schwechat musste am späten Abend den Betrieb vorübergehend einstellen.
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Die Gewitterfront mit heftigen Niederschlägen, Blitzen und Windböen zog von Süden kommend über den Osten des Landes, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien und die ORF-Wetterredaktion berichteten. Insgesamt wurden rund 10.000 Blitze registriert.
Wiener „Öffis“: Nichts ging mehr
Von den Unwettern betroffen waren sowohl der Straßen- als auch der Flugverkehr. Der Sturm riss Äste ab, die Fahrbahnen und Gleise blockierten. Zahlreiche Unterführungen waren überflutet. In der Bundeshauptstadt mussten die Wiener Linien ab etwa 22.30 Uhr den gesamten öffentlichen Verkehr einstellen. Überflutete Straßen und Unterführungen sowie abgebrochene Äste auf Straßen und Gleisanlagen hätten „einen sicheren Betrieb vorübergehend unmöglich gemacht“, hieß es in einer Presseaussendung von Samstagfrüh. Die Fahrzeuge wurden aus Sicherheitsgründen in den Stationen angehalten, um das Ende der Unwetter abzuwarten.

ORF.at/Sophia Felbermair
Blitze über dem Wiener Stephansdom
Nach etwa 30 Minuten Unterbrechung konnten die ersten Linien den Betrieb wieder aufnehmen. Bis Betriebsschluss habe sich die Lage allmählich wieder normalisiert, hieß es. Nur vereinzelt sei es noch zu Verzögerungen gekommen. Die Berufsfeuerwehr Wien hatte allerdings die ganze Nacht über zu tun. „Es ist die Hölle los“, hieß es dort - mehr dazu in wien.ORF.at.
Flughafen vorübergehend gesperrt
Von den heftigen Gewittern war auch der Flughafen Wien-Schwechat betroffen, der seinen Betrieb am späten Abend ebenfalls einstellen musste. Nach Angaben eines Sprechers musste für etwa eine Stunde „das Handling aus Sicherheitsgründen unterbrochen“ werden. Nicht nur Verzögerungen seien die Folge gewesen. Es mussten auch rund 20 Flüge mit Ziel Wien umgeleitet werden – mehr dazu in noe.ORF.at.
Als Ausweichdestination flogen die umgeleiteten Maschinen den Airport Linz an, wo binnen kurzer Zeit Hochbetrieb herrschte. Nach Mitternacht konnte die letzte Maschine in Richtung Schwechat starten - mehr dazu in ooe.ORF.at.
Enorme Regenmengen
Die ZIB2 berichtete über Regenmengen von über 60 Litern in nur einer Stunde in Eisenstadt. Die Gewitterfront zog demnach ab 16.00 Uhr von Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland über den Süden Niederösterreichs und Wien in Richtung Wald- und Weinviertel. Begleitet wurden die Gewitter von starken Sturmböen.
Keine ruhige Nacht für Feuerwehren
Im Burgenland führten die Gewitter während der Nacht zu bis zu 250 Feuerwehreinsätzen. Betroffen waren vor allem die Bezirke Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf. Dutzende Keller standen binnen weniger Minuten unter Wasser, rund 800 Einsatzkräfte waren stundenlang mit Pumparbeiten beschäftigt – mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Auch in Niederösterreich waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Betroffenen waren vor allem der Süden und Osten des Bundeslandes. Zahlreiche Einsätze gab es für die Freiwilligen u. a. in den Bezirken Wiener Neustadt, Baden, Mödling, Wien-Umgebung, Bruck a.d. Leitha und Gänserndorf. Meist handelte es sich dabei um Pumparbeiten. Derartige Einsätze wurden u. a. aus Wiener Neustadt, Kirchschlag in der Buckligen Welt und Bad Erlach, aus Oberwaltersdorf, Traiskirchen, Gumpoldskirchen und Guntramsdorf, aus Schwechat, Groß-Enzersdorf und mehreren anderen Gemeinden gemeldet.
Zu viel für das Kanalnetz
In Wien hatten auch die Mitarbeiter von Wien Kanal (WKN) bis Samstagfrüh genug zu tun. Sie mussten, hieß es in einer Aussendung, Dutzende Male ausrücken, „um Hausbewohnern Hilfe zu leisten, überflutete Keller leer zu pumpen oder Verstopfungen zu beheben“.
„Extreme Niederschläge“ von bis zu 50 Litern in 30 Minuten hätten „unglaubliche Wassermengen“ produziert, die einfach zu viel für jeden Kanal seien. Punktuell wurden laut WKN in Wien Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Minute und Quadratmeter registriert.
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