CIA gibt sich ahnungslos
Osama bin Laden ist nach CIA-Informationen das letzte Mal knapp nach 2000 gesehen worden. Seither habe es zum Aufenthalt des Mannes, der als Drahtzieher von 9/11 gilt, keine festen Hinweise gegeben, sagte Leon Panetta, Leiter der CIA, erst kürzlich. Trotz der beteuerten Ahnunglosigkeit tauchen jedoch immer wieder Berichte auf, wonach US-Soldaten den Topterroristen gesehen zu haben glaubten.
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Eine dieser Sichtungen sei im August 2006 gewesen, berichtet der „Guardian“ (Onlineausgabe). In einem „Bedrohungsbericht“, erstellt von ISAF-Truppen, heißt es: „Berichten zufolge gab es ein hochrangiges Treffen in Quetta, Pakistan, wo sechs Selbstmordattentäter Aufträge für eine Operation im Norden Afghanistans erhielten.“
Auftraggeber für Selbstmordattentäter
Solche Treffen würden jeden Monat abgehalten, üblicherweise mit etwa 20 Anwesenden. „Die Top Vier in diesen Meetings sind Mullah Omar (der Talibanführer), Osama bin Laden, Mullah Dadullah und Mullah Baradar.“ Die sechs Fremden, die die Anweisungen entgegennahmen, erhielten jeweils 50.000 Dollar, um die Angriffe durchzuführen. Zudem sei ihnen versichert worden, dass für ihre Familien gesorgt werde, so der Bericht.
Der Geheimdienstbericht dürfte laut „Guardian“ signifikante Auswirkungen gehabt haben. Dadullah wurde im darauf folgenden Mai von US- bzw. britischen Soldaten getötet. Baradar wurde heuer von pakistanischen Sicherheitskräften festgenommen. Die Kriegsaufzeichnungen zeigten, dass Selbstmordattentate, üblicherweise ausgeführt von nicht afghanischen, ausländischen Kämpfern, ein wachsender Geschäftszweig seien, der von Bin Laden gewissenhaft genährt würde.
Wachsender Einfluss?
Bin Laden wird auch in einem anderen Bericht vom September 2004 erwähnt. Auch dort soll er für die Auftragserteilung an Terroristen verantwortlich gewesen sein. Laut der britischen Tageszeitung werden der Terrorist und Al-Kaida in manchen Berichten auch verdächtigt, in „die ganze Palette der konventionellen rebellischen Aktivitäten, einschließlich Raketenhandels in Provinzen Kandahars“ verstrickt zu sein.
„Der Gesamteindruck, den man aus den Kriegsprotokollen (...) gewinnt, ist, dass Bin Ladens Einfluss tiefgreifend und möglicherweise im Wachsen ist“, schreibt der „Guardian“.
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