
ORF.at/Roland Winkler
Wahlabend mit Jubel auf vielen Seiten
Der Countdown läuft
In knapp zwei Stunden ist es so weit: Mit der ersten Hochrechnung kurz nach 17.00 Uhr wird es einen ersten Eindruck geben, in welche politische Richtung sich Österreich bewegt.
Bis dahin gibt es hier das Wichtigste vom bisherigen Wahltag - und alles Wissenswerte zur Wahl. Es folgen die jeweils aktuellen ORF-SORA-Hochrechnungen und die ersten Detailergebnisse. Nicht fehlen dürfen auch Reaktionen der Kandidaten und Stimmungsberichte direkt von den Feiern der Parteien.
„Es scheint die Sonne“

APA/Georg Hochmuth
„Es scheint die Sonne, es ist ein guter Tag“, sagt NEOS-Spitzenkandidat Matthias Strolz bei seiner Stimmabgabe in Wien-Liesing.
Fix ist nix

APA/Hans Klaus Techt
„Ein paar Stunden vor der Wahl verflüchtigt sich jede Gewissheit", sagt Peter Pilz zu Journalisten vor seinem Wahllokal.
Vorab keine Zahlen zur Beteiligung
6.401.304 Österreicherinnen und Österreicher sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die meisten Wählerstimmen sind in Niederösterreich zu holen, gefolgt von Wien und Oberösterreich. Aus den Wahllokalen wird eine rege Beteiligung gemeldet, Zahlen gibt es dazu aber nicht: Auch die Wahlbeteiligung darf erst nach 17.00 Uhr vermeldet werden.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/BMI
Lunacek optimistisch

APA/Herbert Pfarrhofer
„Ich bin zuversichtlich, dass das Ergebnis besser wird, als es in den letzten Tagen und Wochen in den Umfragen war“, so Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek bei ihrer Stimmabgabe.
Strache ab 27 Prozent zufrieden

APA/Robert Jaeger
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hofft auf Zugewinne. Gehe sich das beste freiheitliche Ergebnis, also gut 27 Prozent, aus, wäre das eine erfreuliche Überraschung, sagt er. Strache ist mit seiner Mutter zum Wahllokal gekommen.
Kurz hofft auf „gutes Ergebnis“

APA/Robert Jaeger
Er hoffe „auf ein gutes Ergebnis, damit echte Veränderung möglich wird“, sagt ÖVP-Obmann Sebastian Kurz bei der Stimmabgabe in Wien-Meidling.
Kern will feiern

APA/Roland Schlager
„Wir haben uns eine längere Feier vorgenommen." SPÖ-Chef Christian Kern gibt sich vor seinem Wahllokal optimistisch.
Ruhe vor dem „Wahl-Sturm“

ORF.at/Roland Winkler
Die Ruhe vor dem „Wahl-Sturm“ herrscht wenige Stunden vor der ersten Hochrechnung im Medienzentrum in der Nationalbibliothek. Rund 900 Medienvertreter aus aller Welt haben sich im Vorfeld für die Nationalratswahl akkreditiert, mehr als bei der Bundespräsidentenstichwahl im vergangenen Jahr, sagt ein Verantwortlicher des Bundespressedienstes.
Die Ausgangslage - mit wenig Aussagekraft
Schon seit der Wahl 2013 ist in der politischen Landschaft kein Stein auf dem anderen geblieben. Damals hat die SPÖ von Werner Faymann trotz Verlusten den ersten Platz gehalten, die ÖVP hat sich ebenfalls mit Verlusten Platz zwei vor der FPÖ gesichert. NEOS und das Team Stronach schaffen den Sprung ins Parlament.

Grafik: APA/ORF.at, Quelle: APA
Doch seitdem haben SPÖ, ÖVP und Grüne neue Parteichefs, die Liste Pilz ist neu, dafür haben sich Team Stronach und BZÖ, das 2013 immerhin noch 3,5 Prozent geholt hat, aufgelöst.
Hofer hat sich „erste Ergebnisse bereits angesehen“
Drei Rekorde schon im Vorfeld
Drei Rekorde sind bei der Wahl sicher: Mit insgesamt 16 (zehn davon bundesweit) gibt es so viele Bewerber wie nie zuvor. Die Auswahl haben erstmals über 6,4 Millionen (6.401.304) Wahlberechtigte - und so viele wie nie zuvor nützen die Briefwahl.
Fast 890.00 Wahlkarten wurden angefordert, damit ist zu erwarten, dass rund 780.000 Stimmen per Briefwahl oder Wahlkarte abgegeben werden. Ob es auch so viele Wähler werden wie nie zuvor, weiß man - wie möglicherweise auch den genauen Wahlausgang - erst nach der Auszählung von Briefwahl und Wahlkarten am Donnerstag.
Da die Zahl der Wahlberechtigten gestiegen ist, müsste für den Wählerrekord die Beteiligung nicht höher ausfallen als 2013 - als mit 74,91 Prozent erstmals weniger als drei Viertel ihr Wahlrecht genutzt haben.
ÖVP-Homepage down
Die ÖVP-Homepage ist derzeit aufgrund eines Hackerangriffs nicht erreichbar. Laut Parteiangaben dürfte es sich um einen „Distributed Denial of Service“-Angriff (DDoS) handeln.
Fachleute seien damit beschäftigt, die Seite wiederherzustellen, heißt es. Die persönliche Homepage von Spitzenkandidat Kurz ist problemlos aufzurufen.
SORA warnt vor falschen Zahlen
Nur zur Vorsicht: Alles was Sie vor 17h über SORA Ergebnisse lesen oder hören sollten, sind Alternative Fakten #nrw17
— SORA Institut (@sora_institut) 15. Oktober 2017
44 Jahre Große Koalitionen seit 1945
Diese Wahl könnte das Ende der Großen Koalition bringen. Aber zumindest eine der beiden Parteien dürfte höchstwahrscheinlich weiterregieren und auch den Kanzler stellen.
Seit 1945 haben SPÖ und ÖVP Österreich fest in der Hand. In der Zweiten Republik hat es keine einzige Regierung ohne Rot oder Schwarz gegeben - zumeist war sie sogar rot und schwarz.
SPÖ und ÖVP haben mehr als 44 der 72 Jahre seit der Angelobung der ersten Nachkriegsregierung am 25. November 1945 gemeinsam regiert - nicht aus großer Zuneigung, sondern meist mangels anderer (für sie akzeptabler) Mehrheiten.
Süßes bei der ÖVP

ORF.at/Roland Winkler
Für die ÖVP-Wahlparty steht die Mehlspeise schon bereit. Auf die Parteispitze heißt es im Kursalon Hübner noch warten.

ORF.at/Peter Pfeiffer
Auch bei der SPÖ fehlen nur noch die Menschen.
Trinken darf man mittlerweile
Bis zum Jahr 1979 durfte am Wahltag kein Alkohol ausgeschenkt werden. Interessantes und Kurioses zum Thema Politik seht ihr heute in einem Wahl-Special von „Panorama", um 13.05 Uhr in #ORF2.
Posted by ORF on Sonntag, 15. Oktober 2017
Die Wahllokale in Städten wie Graz schließen, bis zur Hochrechnung dauert es weniger als eine Stunde.
25,6 Millionen Stimmen zu vergeben
25,6 Millionen Stimmen könnten theoretisch abgegeben werden - wenn alle 6,4 Millionen berechtigten Österreicherinnen und Österreicher ihr Wahlrecht voll nutzen.
Jeder hat nämlich vier Wahlmöglichkeiten: eine für eine Partei und drei Vorzugsstimmen für je einen Kandidaten in Wahlkreis, Bundesland und Bund. Gültig sind sie aber nur, wenn die bevorzugten Personen alle der gewählten Partei angehören.
Vorzugsstimmen wurden 1971 noch als „Wahlpunkte“ eingeführt und 1992 in das jetzige Modell umgewandelt, um die Kür der 183 Nationalratsabgeordneten zu „personalisieren“. Die Wähler sollen Personen, die sie besonders schätzen, zu einem Mandat verhelfen können. Die Mandate werden nach der Wahl strikt nach deren Reihenfolge verteilt - es sei denn, ein weiter hinten gereihter Kandidat bekommt genug Vorzugsstimmen.
Erst vier Mandate über Vorzugsstimmen
Vorzugsstimmen haben bisher nur vier Abgeordneten tatsächlich zu ihrem Mandat verholfen. Der Erste, der über Vorzugsstimmen ins Parlament gekommen ist, war 1983 Josef Cap - und er versucht heuer, sein SPÖ-Mandat trotz aussichtslosen Listenplatzes auf diesem Weg zu behalten. Bei seinem Einzug hat noch das alte Wahlpunktemodell gegolten.
Seitdem sind nur Kandidaten der ÖVP auf diese Weise zu einem Mandat gekommen. 1999 hat Gerhart Bruckmann mit Hilfe des ÖVP-Seniorenbundes das für Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat vorgesehene Mandat in einem Wiener Regionalwahlkreis geholt.
2002 hat der burgenländische Landwirt Franz Glaser den ÖAABler Paul Kiss um die Wiederwahl gebracht - ebenfalls in einem Regionalwahlkreis. 2013 hat die ehemalige Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP) im Wahlkreis Waldviertel genug für die Vorreihung geschafft.
Häupl will keine Prognose abgeben
Wiens Bürgermeister Michael Häupl kommt in der SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße an.
„Klar dreistelliges Ergebnis“

ORF.at/Lukas Krummholz
Auf die große Feier hofft heute auch die FPÖ. Robert Lugar, mittlerweile zu den Freiheitlichen zurückgewechselt, wünscht sich gar „ein klar dreistelliges Ergebnis“.
Wie Stimmen zu Mandaten werden
Regionalkreis-, Landes- und Bundeslisten: Für die Kandidatinnen und Kandidaten führt am 15. Oktober mehr als nur ein Weg in den Nationalrat. Dahinter steht das österreichische Wahlrecht und das darin festgeschriebene dreistufige Verfahren, das am Wahltag aus Stimmen Mandate macht.
Mehr dazu in news.ORF.at/ballhausplatz2
„Hasta la vista“
Prominente Unterstützung erhält Kurz: Bei der ÖVP-Wahlparty wird live eine Botschaft von Arnold Schwarzenegger eingespielt.
DER COUNTDOWN LÄUFT
Posted by Michael Hajek on Sonntag, 15. Oktober 2017
Auch im Ausland wird heute gewählt
Gewählt wird heute auch im zentralasiatischen Kirgistan und im deutschen Bundesland Niedersachsen.
Die Kirgisen wählen einen neuen Präsidenten, in Niedersachsen wird der Landtag neu besetzt. Bei beiden Wahlen wird noch im Laufe des Abends mit Ergebnissen gerechnet.
Nicht nur SORA rechnet hoch
Neben der SORA-Hochrechnung für den ORF wird es heute zwei weitere Hochrechnungen geben: eine der ARGE Wahlen und eine für Servus TV. Letztere wird sich rein auf die Urnenwahl konzentrieren und keine Wahlkartenschätzung beinhalten. Diese Hochrechnung wird sich damit wohl deutlich von den anderen unterscheiden.
Die letzten Vorbereitungen vor der ersten Hochrechnung laufen. Die Parteianhänger versammeln sich in den Zentralen. Noch wenige Minuten - die Spannung steigt.

ORF.at/Roland Winkler
Auf der ÖVP-Wahlparty machen sich die Besucherinnen und Besucher für die erste Hochrechnung bereit.

ORF.at/Peter Pfeiffer
Auch bei den SPÖ-Anhängern heißt es: Warten auf die Hochrechnung.
Langes Bangen?
Bei einem knappen Rennen könnte es lange dauern, bis die Zusammensetzung des Nationalrats fix feststeht. Die ORF-Hochrechnungen beinhalten auch die fast 890.000 Briefwahlstimmen, die aber erst ab Montag ausgezählt werden.
Somit wird das von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Sonntagabend verkündete vorläufige Ergebnis der Urnenwahl wenig Aussagekraft haben. Ab Montagmittag soll nach und nach das Gros des Briefwahlergebnisses folgen. Geht es äußert knapp zu, heißt es bis Donnerstag auf das Ergebnis warten: Erst dann werden all jene Briefwahlstimmen ausgezählt, die am Sonntag in Wahllokalen in fremden Wahlkreisen abgegeben wurden.
Wahlschluss!
Die letzten Wahllokale in Österreich haben geschlossen. Jetzt heißt es auf die erste Hochrechnung warten.
ÖVP voran, FPÖ knapp auf Platz zwei
Und hier ist die erste Hochrechnung: Stärkste Kraft ist die ÖVP, sie kommt auf 30,2 Prozent. Auf Platz zwei liegt die FPÖ mit 26,8 Prozent. Dritter ist die SPÖ mit 26,3 Prozent. Spannend sieht es bei den Kleinen aus: Die Grünen gewinnen 4,9 Prozent, NEOS kommt auf 5,3 Prozent und die Liste Pilz auf 4,3 Prozent.
Die übrigen Parteien sind klar abgeschlagen und schaffen den Einzug in den Nationalrat nicht. Die Schwankungsbreite liegt bei 2,4 Prozent, das heißt: Alles ist noch offen - der Wahlabend wird wohl zum Krimi. Die Wahlbeteiligung liegt hochgerechnet bei 79 Prozent.

ORF
Jubel bei ÖVP-Wahlparty
In der ÖVP-Wahlzentrale im Kursalon Hübner brandet tosender Applaus und Jubel auf. Generalsekretärin Elisabeth Köstinger bedankt sich bei den Unterstützern: „Ihr seid ein Wahnsinn, vielen Dank.“
Mandatsverteilung laut Hochrechnung
Nach der aktuellen Hochrechnung verteilen sich die Mandate im Nationalrat wie folgt: Die ÖVP kommt auf 57, die FPÖ auf 51 Mandate. 49 Sitze gibt es für die SPÖ, Grüne und NEOS erreichen je neun Mandate. Die Liste Pilz hält zurzeit bei acht Mandaten.
So würde die Mandatsverteilung aktuell aussehen. #nrw17 #wahl17 pic.twitter.com/K3zcRDnrIm
— Radio FM4 (@radiofm4) 15. Oktober 2017
ÖVP baut Vorsprung aus
In der nächsten Hochrechnung kann die ÖVP den Vorsprung leicht ausbauen: Sie kommt auf 30,5 Prozent. Auf Platz zwei liegt die FPÖ mit 26,8 Prozent. Dritter ist die SPÖ mit 26,2 Prozent. Spannend sieht es bei den Kleinen aus: Die Grünen erhalten 4,7 Prozent, NEOS kommt auf 5,3 Prozent und die Liste Pilz auf 4,3 Prozent.

SORA/ORF
Die übrigen Parteien sind klar abgeschlagen und schaffen den Einzug in den Nationalrat nicht. Die Schwankungsbreite liegt bei 2,2 Prozent, das heißt: Alles ist noch offen - vor allem ob NEOS, Grüne und Pilz den Sprung ins Parlament schaffen.
NEOS freut sich über leichte Gewinne
Jubel in der Neosphäre! NEOS mit 5,3 % Sieger im kleinen Finale! pic.twitter.com/kxlPehfYBq
— Das Neue Österreich (@neos_eu) 15. Oktober 2017
Euphorie bei ÖVP-Anhängern
Im Kursalon Hübner freut man sich über das Wahlergebnis. Die Reaktionen sind dementsprechend euphorisch.
Vorarlberg: Große gewinnen, Kleine verlieren
Vorarlberg ist schon - abgesehen von den Briefwahlstimmen - vollständig ausgezählt. Stärkste Kraft ist mit 34,5 Prozent die ÖVP, die um 8,2 Prozentpunkte zulegt. Die FPÖ kommt mit 26,0 Prozent auf Platz zwei mit einem Plus von 5,8 Prozentpunkten. Die SPÖ hat 17,9 Prozent, auch sie hat dazugewonnen, und zwar 4,8 Prozentpunkte.
Großer Verlierer sind die Kleinen: Die Grünen kommen nur auf 6,4 Prozent, sie haben 10,6 Prozentpunkte verloren. NEOS verliert 4,5 Prozentpunkte und kommt auf 8,6 Prozent. Die Liste Pilz erreicht in Vorarlberg 2,7 Prozent.
Mehr dazu in ORF.at/wahl
Gute Miene bei der SPÖ
Im Festzelt der Sozialdemokraten gibt es wackeren, aber verhaltenen Applaus, als die Hochrechnung verkündet wird.
Mögliche Koalitionen
Laut Hochrechnung gehen sich folgende Koalitionen aus: Eine klare Mehrheit haben ÖVP und FPÖ, die gemeinsam auf 108 der insgesamt 183 Mandate kommen.
Zumindest rechnerisch möglich ist auch eine weitere Koalition zwischen ÖVP und SPÖ. 106 Mandate haben die beiden Parteien gemeinsam. Eine Mehrheit mit 100 Mandaten hätten auch SPÖ und FPÖ.
Optimismus bei Wiens Jugendstadtrat
Der Wiener SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky will die Hochrechnung gegenüber ORF.at nicht kommentieren - er sagt, von einem Ergebnis sei man noch weit entfernt.
Oberösterreich wechselt von Rot zu Schwarz
In Oberösterreich hat sich die ÖVP im Rennen um die stärkste Kraft durchgesetzt und die SPÖ als landesweite Nummer eins bei Nationalratswahlen abgelöst: Eine Hochrechnung des Landes prognostiziert der Volkspartei 30,8 Prozent (plus 5,4). SPÖ (26,4 Prozent/minus 0,8) und FPÖ (26,7 Prozent/plus 5,3) liegen wie im bundesweiten Trend auch im Land Kopf an Kopf.
2013 hat die ÖVP 25,4 Prozent erzielt, die SPÖ 27,2 Prozent und die FPÖ 21,4 Prozent. Nach 1966 konnte die ÖVP nur einmal - 2002 - die Sozialdemokraten bei Nationalratswahlen in Oberösterreich übertrumpfen, ansonsten haben seit den 1970ern immer die Sozialdemokraten das bessere Ergebnis erzielt.
„Wir hatten uns mehr erwartet“, sagt SPÖ-Landesparteichefin Birgit Gerstorfer in einer ersten Reaktion. Noch hoffe sie auf die Briefwahlstimmen, um zu verhindern, hinter die FPÖ auf Platz drei zurückzufallen. Gleichzeitig sagt Gerstorfer SPÖ-Chef Kern „volle Loyalität aus Oberösterreich“ zu. Sie wolle gerne weiter mit ihm an der Parteispitze zusammenarbeiten, ob in der Opposition oder nicht, darüber werde morgen im Präsidium entschieden.
Erste Reaktion der Parteien
Der stellvertretende ÖVP-Klubobmann August Wöginger freut sich in einer ersten Runde im ORF, dass seine Partei als Erste durchs Ziel gegangen ist.
Andreas Schieder, der Klubobmann der SPÖ, hofft noch auf die Wahlkarten, verweist aber darauf, dass die Sozialdemokratie auch in anderen europäischen Ländern schlechte Ergebnisse einfährt.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Für die FPÖ meint Vizeparteichef Norbert Hofer, viele Menschen hätten für Veränderungen gestimmt, jetzt gelte es, die Hoffnungen der Menschen zu erfüllen. Für eine mögliche Regierungsbeteiligung pocht Hofer auf eine Partnerschaft „auf Augenhöhe“.
Der stellvertretende NEOS-Klubobmann Nikolaus Scherak spricht angesichts des schwierigen Wahlkampfs von einem „beachtlichen Ergebnis“. Grünen-Klubobmann Albert Steinhauser spricht von einem „Debakel für die Grünbewegung“. Jetzt müsse die schwierige Wiederaufbauarbeit beginnen. Den Streit mit Peter Pilz nennt Steinhauser einen Fehler.
Filzmaier: Parteienlandschaft nach rechts verschoben
ÖVP und FPÖ haben im zweistelligen Prozentbereich hinzugewonnen, sagt Peter Filzmaier. Das sei beachtlich, da sonst bisher eine der beiden Parteien auf Kosten der anderen gewonnen habe. Die Parteienlandschaft habe sich nach rechts verschoben, stellt der Politologe fest.
Heinisch-Hosek spricht von Rechtsruck
SPÖ-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek sieht bei ihrer Partei Kommunikationsfehler. Andere Parteien hätten zudem mit Angst Politik gemacht.
„Kein Schrei des Entsetzens“ in Europa
Auch das Ausland blickt heute mit Spannung nach Österreich. Thomas Brandtner, Referatsleiter im EU-Rat, spricht gegenüber ORF.at von „demokratischer Normalität“ und erwartet angesichts des Ergebnisses der FPÖ „keinen Schrei des Entsetzens“ in Brüssel.
Felipe „sehr betroffen“
Katastrophenstimmung bei den Grünen: „Dieses erste Ergebnis macht uns alle sehr betroffen“, sagt Bundessprecherin Ingrid Felipe auf der Bühne des Metropol in Wien.
Betroffen sei sie, „weil wir auch wissen, welche Personen dahinterstecken“, aber auch angesichts der Zuwächse der anderen Parteien: „Das ist ein Rechtsruck, und es ist ein demokratisch herbeigeführter Rechtsruck“, so Felipe. „Es macht nachdenklich, was in unserer Republik los ist.“
Es sei ein hartes halbes Jahr für die Grünen gewesen, viele Dinge hätte man besser machen können. Ulrike Lunacek habe dennoch einen „großartigen Wahlkampf“ geführt. Nun hoffe man bei der Auszählung noch auf die grünen Hochburgen, insbesondere Wien.
Matznetter sieht SPÖ kaum in Regierung
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter rechnt kaum noch mit einer Regierungsbeteiligung seiner Partei. Die SPÖ werde sich einer Einladung zu Regierungsgesprächen „nicht verweigern“, doch es werde „mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ball nicht bei uns liegen“, wenn die SPÖ auf Platz drei lande.
Kern hat im September angekündigt, die SPÖ werde in Opposition gehen, wenn sie den ersten Platz verliert. Darauf angesprochen meint Matznetter, man werde, so man gefragt werde, „selbstverständlich“ reden - doch „es wird sehr knapp, was den zweiten Platz betrifft“. „Ich hätte heute gern ein besseres Ergebnis kommentiert“, so Matznetter.
Zur Zukunft des Parteivorsitzenden verweist Matznetter auf die morgigen Gremiensitzungen. Allerdings glaube er nicht, dass sich in der Partei Druck für eine Ablöse Kerns aufbauen werde. Es habe in den vergangenen Tagen eine „hohe Solidarität“ für den „super Kandidaten“ gegeben.
FPÖ legt sich noch nicht fest
Die FPÖ legt sich noch nicht darauf fest, unbedingt in die Regierung zu wollen. Generalsekretär Herbert Kickl interpretiert das Wahlergebnis als Auftrag zur Veränderung. Das Abschneiden der FPÖ stimmt die Anhänger bei der Wahlparty froh. Freude „ist ein Hilfsausdruck“, so Kickl.
SPÖ überholt FPÖ, Grüne verpassen Einzug
Große Verschiebungen bei der nächsten Hochrechnung: Die ÖVP baut ihren Vorsprung auf 31,5 Prozent aus. Die SPÖ überholt die FPÖ und kommt auf 27,1 Prozent. Die Freiheitlichen liegen bei 25,9 Prozent. NEOS kommt auf 5,1 Prozent und die Liste Pilz auf 4,4 Prozent. Die Grünen liegen nur noch bei 3,9 Prozent - sie wären damit nicht mehr im Nationalrat vertreten.

SORA/ORF
Kurz als Hauptwahlmotiv
42 Prozent der ÖVP-Wähler geben in der Ergebnisse der ORF-Wahltagsbefragung an, der Spitzenkandidat Sebastian Kurz sei der Hauptgrund für ihre Wahl gewesen. Alle anderen Gründe liegen unter 15 Prozent. Bei der SPÖ ist Spitzenkandidat Christian Kern nur bei 20 Prozent der Wähler das Hauptwahlmotiv, bei der FPÖ liegt dieser Wert für Heinz-Christian Strache nur bei fünf Prozent.
Große Enttäuschung bei den Grünen
Wie bezeichne ich ein Debakel am besten?
— christoph chorherr (@chorherr) 15. Oktober 2017
Es ist ein Debakel für uns
„Demut“ bei Wahlsieger ÖVP
Wir nehmen dieses Ergebnis mit viel Demut zur Kenntnis. @ElliKoestinger #nrw17 #kurz2017 #EsistZeit pic.twitter.com/A5tJRgVxgz
— ÖVP (@oevp) 15. Oktober 2017
Grüne: Walser scheidet aus Politik aus
Der grüne Bildungssprecher Harald Walser, der seit 2008 im Nationalrat sitzt, hat nach der Niederlage der Grünen im ORF-Vorarlberg-Interview seinen Rücktritt erklärt. Er werde in Pension gehen.
Mehr dazu vorarlberg.ORF.at
Köstinger will nicht spekulieren
Einen Wettlauf um die Gunst der Blauen will ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger nicht sehen. Man werde das endgültige Ergebnis abwarten und sich dann „ganz konstruktiv zusammensetzen“. Nicht einlassen wollte sich Köstinger auf Überlegungen, ob eine Koalition ihrer Partei mit der SPÖ ausgeschlossen sei. „Heute ist nicht der Tag der Spekulationen, sondern der Tag des Dankes“, so Köstinger.
Platz zwei: SPÖ jubelt bei neuer Hochrechnung
Mit den neuen Zahlen rutscht die SPÖ auf Platz zwei. Die Freude im Festzelt in der Löwelstraße ist groß.
ÖVP schon bei 31,6 Prozent
Die nächste Hochrechnung: Die ÖVP baut ihren Vorsprung weiter auf 31,6 Prozent aus. Die SPÖ überholt die FPÖ und kommt auf 27,1 Prozent. Die Freiheitlichen liegen bei 25,9 Prozent. NEOS kommt auf 5,1 Prozent und die Liste Pilz auf 4,4 Prozent. Die Grünen liegen nur noch bei 3,8 Prozent - sie wären damit nicht mehr im Nationalrat vertreten. Die Schwankungsbreite liegt bei 1,8 Prozent.

SORA/ORF
Schelling stünde als Minister weiter zur Verfügung
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) will nicht über Koalitionsvarianten spekulieren. Die ÖVP habe einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Sollte er gefragt werden, will er weiter Minister werden. Wenn nicht, nehme er auch das mit Respekt zur Kenntnis.
Strache will „mit allen reden“

ORF.at/Peter Pfeiffer
Wortkarg gibt sich FPÖ-Chef Strache beim Einzug ins Medienzentrum in der Nationalbibliothek. Er meint lediglich, dass die Freiheitlichen in ihrer Verantwortung „mit allen reden werden“.
Große Enttäuschung für Lunacek
Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek zeigt sich betroffen von den schweren Verlusten für ihre Partei. „Das ist für uns ein schweres Debakel, eine schwere Niederlage und eine große Enttäuschung“, sagt sie im Telefonat mit der APA.

ORF.at/Roland Winkler
Noch gelte es, das endgültige Ergebnis und hoffentlich den Wiedereinzug ins Parlament abzuwarten. Dann sei klar: „Wir werden jetzt daran arbeiten, wie wir die Grünen als gute Opposition im Nationalrat positionieren.“ Es gelte, die Partei wiederaufzubauen. Noch sei man in allen Landtagen, vielen Landesregierungen, im Bundesrat und im Europaparlament vertreten, betont sie.
Gefragt, ob es personelle Konsequenzen geben werde und ob sie tatsächlich als Klubobfrau in den Nationalrat wechseln werde, verweist Lunacek auf die Parteigremien, sagt aber: „Das ist der Plan.“
Doskozil verwehrt sich gegen Obmanndebatte
Für SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ist ein Parteichefwechsel in seiner Partei „auch heute und jetzt kein Thema“. Den zweiten und dritten Platz halte er noch für „volatil“.
Doskozil erwartet sich, dass „mit ziemlicher Sicherheit“ ÖVP-Chef Kurz in der ersten Phase Regierungsgespräche führen werde. „Wobei man auch betonen muss: Auch wir haben gesagt, dass wir natürlich für alle Gespräche offen sind.“
Über die Gründe für die Wahlniederlage solle man „in der ersten Emotion nicht spekulieren“. Jetzt sei es wichtig, die Analysen zu beurteilen und auch das tatsächliche Endergebnis zu haben, so der SPÖ-Politiker.
„Ein schöner Erfolg“
Irmgard Griss, Listenzweite von NEOS, freut sich über das Ergebnis. Für sie ist es ein „schöner Erfolg“, dass NEOS die Kleinparteien anführt.
SPÖ in Wien voran
In Wien kann sich laut der ersten Hochrechnung die SPÖ mit 34,9 Prozent als stärkste Kraft behaupten. Die ÖVP kommt auf 21,6 Prozent, die FPÖ auf 21,1 Prozent. Die Grünen kommen auch in Wien nur auf 6,1 Prozent, bei NEOS sind es 6,0 Prozent. Die Liste Pilz liegt bei 7,5 Prozent.
Grüne „tief geschockt“
Wir sind tief geschockt - jetzt heißt’s: aufs Endergebnis warten. Was man weiß: Kampf gegen Korruption, Klimakrise & für Soziales bricht ein
— Grüne Österreich (@Gruene_Austria) 15. Oktober 2017
Die nächste Hochrechnung
Die ÖVP baut ihren Vorsprung noch weiter auf 31,7 Prozent aus. Die SPÖ konsolidiert sich mit 27,0 Prozent auf Platz zwei. Die Freiheitlichen liegen bei 25,9 Prozent. NEOS kommt auf 5,1 Prozent und die Liste Pilz auf 4,3 Prozent. Die Grünen liegen nur noch bei 3,8 Prozent - sie wären damit nicht mehr im Nationalrat vertreten. Die Schwankungsbreite liegt bei 1,4 Prozent.
„Bereit, mit allen zu reden“
Wiens FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus will Österreich „positiv verändern“. Die FPÖ will mit allen Parteien reden, „so wir eingeladen werden“.
Burgenland: SPÖ nur hauchdünn vor ÖVP
Im Burgenland liegt - ohne Wahlkarten - die SPÖ nur noch hauchdünn vor der ÖVP. Die Sozialdemokraten kommen auf 32,9 Prozent (minus 4,4), die Volkspartei auf 32,7 Prozent (plus 6,0). Die FPÖ legt um 8,7 Prozentpunkte zu und kommt auf 26 Prozent. Für die Kleinen gab es im Burgenland fast nichts zu holen: Die Grünen kommen auf 1,8 Prozent, NEOS auf 2,7, Pilz auf 2,6.
Mehr dazu in burgenland.ORF.at
Niessl: Kern soll weiter SPÖ führen
Der burgenländische SPÖ-Landesparteivorsitzende Hans Niessl stärkt Kern den Rücken. „Es ist Christian Kern gewählt, Christian Kern wird die Gespräche führen und Christian Kern soll weiter die SPÖ führen“, so der Landeshauptmann vor Journalisten im Eisenstädter Landhaus. Das Resultat bezeichnet er klar als „schlechtes Ergebnis“.
Niessl geht davon aus, dass die SPÖ mit allen reden werde. Er sei aber „Realist" und glaube auch, dass er die Situation betreffend ÖVP und FPÖ beurteilen“ könne. Hier gebe es „in sehr, sehr vielen Punkten große Ähnlichkeiten“ der beiden Parteien. Daher wäre es nicht überraschend, „wenn rasch Schwarz-Blau käme“.
FPÖ für Kickl bereit für Regierungsverantwortung
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sagt, seine Partei habe eine offene Einstellung. Sowohl Opposition als auch eine Regierungsbeteiligung kämen infrage.
Strache hofft noch auf Platz zwei
FPÖ-Chef Strache spricht im ORF von einem „großartigen“ Erfolg, mit dem dritten Platz will er sich noch nicht zufriedengeben. Zu einer möglichen Koalition sagt Strache: „Wer ist bereit für ernsthafte Veränderungen im Sinne der freiheitlichen Ideen?“
Pilz feiert noch nicht
Peter Pilz äußert sich vorsichtig optimistisch über das Wahlergebnis seiner Liste. „Ich fang noch nicht zum Feiern an“, sagt er beim Einzug in das Medienzentrum.

ORF.at/Roland Winkler
Wenn der derzeit prognostizierte Einzug in den Nationalrat eintrifft, sei das eine gute Basis für einen politischen Gegenpol und eine Alternative. Mit ihm würde „die beste Kontrolle“ ins Parlament einziehen. Pilz zeigt sich betroffen, dass es die Grünen möglicherweise nicht in den Nationalrat schaffen könnten. Er habe seiner früheren Partei den Einzug gewünscht. Dass die FPÖ wahrscheinlich der nächsten Regierung angehören werde, davor grause ihm.
Strolz will „proeuropäische Opposition anführen“
„Die Richtung stimmt“, beurteilt NEOS-Chef Strolz das Wahlergebnis seiner Partei, das hinter den selbst gesteckten Zielen geblieben ist. NEOS werde eine wichtige Rolle einnehmen, nämlich die „proeuropäische Opposition anführen“. Eine Regierungsbeteiligung schließt Strolz quasi aus: Das schaue „mathematisch“ unrealistisch aus.
„Ja, es ist ein Debakel“
Die grüne Spitzenkandidatin Lunacek räumt die schwere Niederlage ein, hofft aber noch auf den Einzug in den Nationalrat. „Es ist eine ganz schmerzliche Niederlage“, sagt Lunacek. „Ja, es ist ein Debakel“, aber derzeit „ist es noch eine Zitterpartie.“
Kern gesteht Fehler ein - und beklagt Rechtsrutsch
„Wir haben Fehler gemacht“, sagt Kern vor seinen Anhängern. „Aber wir haben heute dazugewonnen“, so der SPÖ-Chef. In den vergangenen Monaten sei eine „brutale rechte politische Themensetzung vorgenommen worden“, beklagt der bisherige Kanzler den Rechtsrutsch bei der heutigen Wahl.

ORF.at
Aber man könne die Wähler auch nicht ausnehmen, so Kern - und erntet dafür viel Applaus. Noch lauter fällt der Jubel aus, als Kern sein Vorgehen gegenüber dem Boulevard rechtfertigt.
„Hoffen auf proeuropäische Regierung“
Gerhard Huemer, Direktor des europäischen KMU- und Handwerksverbands UEAPME, will lieber gute als schnelle Koalitionsverhandlungen. In Brüssel hoffe man auf eine Regierung, die proeuropäisch eingestellt ist, so Huemer gegenüber ORF.at.
Kern will in der Politik bleiben
Mittlerweile im ORF-Wahlstudio eingetroffen, gratuliert Kern zuerst einmal den Wahlgewinnern ÖVP, FPÖ und NEOS. Schmerzen verursachten ihm deren Zugewinne nicht. Er werde in der Politik bleiben, kündigt er an. „Wir vertreten viele Menschen, die uns gewählt haben“, so der SPÖ-Chef. Denen fühle er sich verpflichtet.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Ob die SPÖ in die Opposition gehe oder doch mit eine Regierung bilde, lässt Kern offen. „Jetzt muss man schauen, was die nächsten Schritte sind, da liegt der Ball beim Bundespräsidenten“ - und in der Folge „wohl beim Ersten“, sprich der ÖVP.
Kurz: Nehme Verantwortung mit großer Demut an
ÖVP-Chef Kurz sagt vor seinen Anhängern, das Ergebnis sei eine „Chance für eine echte Veränderung“ und ein „starker Auftrag, das Land zu verändern“.
Man habe von den Wählern eine große Verantwortung übertragen bekommen. Er verspricht, mit „voller Kraft“ zu arbeiten und einen „neuen Stil in diesem Land zu etablieren“. Es sei auch die Aufgabe der ÖVP, mit allen anderen zusammenzuarbeiten um das Land zum Positiven zu verändern, so Kurz: „Ich nehme die Verantwortung mit großer Demut an.“
Wahlabend der Emotionen
Besonders im SPÖ-Festzelt gibt es an diesem Wahlabend eine Achterbahn der Gefühle - bei der ersten Hochrechnung ist die SPÖ noch auf Platz drei gelegen. Bei seiner Rede bedankt sich SPÖ-Chef Kern bei Wahlhelfern, der SPÖ-Basis und seiner Frau Eveline Steinberger-Kern.
Hochrechnung: NEOS fix im Parlament
Mit der nächsten Hochrechnung beträgt die Schwankungsbreite nur noch 1,0 Prozent. Und sie bringt eine Entscheidung: NEOS ist mit 5,1 Prozent sicher im Parlament vertreten. Die ÖVP kommt auf 31,6 Prozent und ist klar Erster. Die SPÖ konsolidiert sich mit 26,9 Prozent auf Platz zwei. Die Freiheitlichen liegen bei 26,0 Prozent. Die Liste Pilz kommt auf 4,3 Prozent. Die Grünen liegen nun bei 3,9 Prozent - sie wären damit knapp nicht mehr im Nationalrat vertreten.

SORA/ORF
„Yes we Kern“
Kern will in der Politik bleiben. Seine Anhänger bejubeln ihn am Wahlsonntag mit „Yes we Kern“-Sprechchören.
Khol: „Sieg für die Reform“
ÖVP-Urgestein Andreas Khol moniert den Reformstau der vergangenen fünf Jahre. „Es hat sich ja nichts mehr getan“, so Khol. Nun könne man die „Veränderung des Landes, die überfällig ist", angehen.
Kern mit großen Plänen
Der SPÖ-Chef ist sichtlich gerührt von der Unterstützung seiner Fans bei der Wahlparty in Wien. Er sei gespannt, wie das Festzelt in fünf Jahren nach der nächsten Nationalratswahl aussehen werde, „wenn wir dann die absolute Mehrheit gewonnen haben“.
„Auf in die Koalitionsverhandlungen“
Ex-Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) freut sich über den „verdienten Sieg für Sebastian Kurz“.
Vassilakou: Bitterer Tag für mich und die grüne Bewegung
Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sieht angesichts des desaströsen Abschneidens ihrer Partei einen „bitteren Tag für mich und die grüne Bewegung“. Nun müsse man „schonungslos“ analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.
Die Wähler hätten eine unüberhörbare Botschaft gesendet - nämlich dass sie es nicht schätzen würden, wenn man sich gegenseitig absäge und wenn aus den Grünen zwei Listen würden, sagt Vassilakou in einer Statementrunde von Wiener Parteifunktionären in Anspielung an Pilz, dem sie dennoch in einem Nebensatz zum möglichen Einzug gratuliert.
Schlimme Befürchtungen hat Vassilakou offenbar für die Hauptstadt, wo die Grünen gemeinsam mit der SPÖ in einer Koalition sind. „Ich mache mir Sorgen um Wien“, denn auf das „Wien-Bashing“ der vergangenen Wochen könnten nun, sollte es zu Schwarz-Blau kommen, Taten folgen.
Van der Bellen will Kurz Auftrag erteilen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat angekündigt, Kurz mit der Bildung einer Bundesregierung zu beauftragen - sollte sich das Wahlergebnis nach Auszählung aller Wahlkartenstimmen bestätigen. Kurz sei dann der „eindeutige Wahlsieger“, so Van der Bellen.
Auf die Frage, ob Kurz mit der zweitstärksten Partei eine Koalition eingehen solle, meint Van der Bellen, das werde er mit dem Außenminister besprechen. Das Wahlergebnis sei für ihn „in Teilbereichen“ überraschend. Zum Abschneiden seiner ehemaligen Partei, den Grünen, sagt Van der Bellen: „Das tut weh, ist schon schmerzhaft.“
Kärnten wieder blau
Auch Kärnten ist mittlerweile fertig ausgezählt - allerdings ohne Wahlkarten. Stärkste Kraft ist die FPÖ mit 33,2 Prozent (plus 15,3), gefolgt von der SPÖ mit 29,3 Prozent (minus 3,1). Die ÖVP kommt auf Platz drei mit 26,3 Prozent (plus 11,1). Auch hier stürzen die Grünen um 9,8 Prozentpunkte ab und kommen nur noch auf zwei Prozent. NEOS erreicht 4,0 Prozent, die Liste Pilz 3,4 Prozent.
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„Mei Wien is’ ned deppert“
Wiens Bürgermeister Häupl ist offensichtlich stolz auf das Abschneiden der SPÖ in Wien. Auf der Bühne des Festzeltes sagt er: „Habe ich’s nicht gesagt? Mei Wien is’ ned deppert.“
Häupl spricht sich gegen eine rot-blaue Koalition aus und hält derzeit Schwarz-Blau für die wahrscheinlichste Regierungsform.
Liste Pilz freut sich - aber nicht über Grünen-Absturz
Bei der Liste Pilz herrscht Optimismus: „Im Moment ist die Freude groß“, sagt die Listenzweite Stephanie Cox. Der Ex-Grüne Wolfgang Zinggl geht ebenfalls davon aus, den Einzug zu schaffen. „Es schaut gut aus“, sagt Zinggl.
Optimistische Stimmung hier im Wiener Schutzhaus Zukunft. #Jaesgeht
Posted by LISTE PILZ on Sonntag, 15. Oktober 2017
Alles andere als erfreut wird allerdings der Absturz der Grünen kommentiert. „Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht, aber es wäre schon alles andere als erfreulich“, sagt der Ex-Grüne Bruno Rossmann. Aus Sicht des Parlamentarismus wäre es schade, die Grünen hätten immer gute Oppositionsarbeit geleistet.
Rossman geht aber ebenso wie Zinggl davon aus, dass es die Grünen doch noch schaffen. „Die Wahlkarten waren immer aufseiten der Grünen“, sagt Zinggl mit Blick auf die noch auszuzählenden Stimmen von Briefwählern. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber es wäre eine Katastrophe für Österreich“, das Land dürfe auf so eine Kraft nicht verzichten.
Wiener SPÖ zufrieden
Eben im SPÖ-Zelt gehört: „Danke, Michael Häupl! Der hot uns den Schaß in Wien g‘wunna!“ #nrw17 #meiwienisneddeppert
— Lisa Fuchs (@lisafuchs) 15. Oktober 2017
Steiermark: ÖVP knapp vor FPÖ
In der Steiermark liegt - ohne Wahlkarten - die ÖVP mit 31,3 Prozent (plus 10,4) knapp vor der FPÖ (31 Prozent, plus sieben). Die SPÖ kommt auf Platz drei mit 24,8 Prozent (plus ein Prozent). NEOS erhält 4,6 Prozent (plus 0,8), die Liste Pilz 3,6 Prozent. Die Grünen bekommen 2,4 Prozent, sie verlieren 8,2 Prozentpunkte.
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Kurz „extrem dankbar“
Kurz ist „extrem dankbar“ für „den historischen Sieg“. Das „haben wir uns nie gedacht“, so der ÖVP-Chef im ORF-Wahlstudio. Er wolle versuchen, „mit allen zu reden und ein ordentliches Miteinander zu ermöglichen“, sagt Kurz.
FPÖ-Chef Strache sieht die Demokratie als Sieger und freut sich über den „Vertrauenszuwachs“. Auf eine mögliche Koalition angesprochen meint er, es gebe einen „Wunsch nach Veränderung“. Festlegen will er sich noch nicht. Auch Kurz hält sich noch bedeckt, er will mit allen reden.
Strolz will Anträge nicht für Papierkübel stellen
Der NEOS-Chef geht derzeit nicht davon aus, Teil der nächsten Bundesregierung zu sein. Stattdessen wolle man eine starke Rolle in der Opposition spielen. „Ich möchte nicht, dass Anträge der Opposition grundsätzlich in den Papierkübel wandern.“
Lunacek hofft noch auf Einzug trotz „bitterer Niederlage“

Reuters/Heinz-Peter Bader
Grünen-Chefin Lunacek gesteht „eine bittere Niederlage“ ein. Sie hoffe aber, dass die Grünen noch den Einzug in den Nationalrat schaffen. Im Kampf um Platz eins habe es einen „massiven Rechtsruck“ gegeben. Deshalb brauche es NEOS und Grüne im Parlament.
Erleichterung bei Matznetter
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Matznetter ist erleichtert, dass sich die erste Hochrechnung zugunsten der SPÖ gedreht hat.
Freude bei Holzinger von Liste Pilz
Daniela Holzinger, ehemals SPÖ, freut sich nun über die derzeitigen Ergebnisse der Liste Pilz. Doch sie erinnert daran, dass die Zahlen erst am Donnerstag endgültig sind.
Zeltfeststimmung bei FPÖ-Feier
Die John-Otti-Band heizt den Anhängern der FPÖ in der Marx-Halle in Wien ein, bevor Strache und Co. am späteren Abend erwartet werden.
Lautstarke Glückwünsche in SPÖ-Zelt
Beim Einzug von Wiens Bürgermeister Häupl ins Festzelt der SPÖ herrscht Jubelstimmung. Gratulationen gibt es auch von Physiker Werner Gruber.
Warten auf Kurz bei ÖVP-Party
Zum Bersten gefüllt ist der Kursalon Hübner, wo die ÖVP den Wahlsieg feiert. Hier herrscht schon Feierlaune, während Kurz noch Journalistenfragen beantwortet. Er wird erst am späten Abend hier erwartet.
Gründe für Wahlentscheidung bei FPÖ-Wählern

SORA/ISA/ORF
Für die FPÖ-Wähler sind es vor allem die „inhaltlichen Standpunkte der Partei“, die den Ausschlag gegeben haben. (Quelle: ORF.at/ISA/SORA)
Gründe für Wahlentscheidung bei SPÖ-Wählern

SORA/ISA/ORF
Immerhin ein Fünftel der SPÖ-Wähler hat der Partei wegen Spitzenkandidat Kern die Stimme gegeben. Ähnlich viele geben an, dass sie die „inhaltichen Standpunkte“ in ihrer Entscheidung beeinflusst haben. (Quelle: ORF.at/ISA/SORA)
ÖVP in Salzburg mit zweistelligen Zuwächsen
In Salzburg legt die ÖVP - ohne Wahlkarten - gleich um 11,0 Prozentpunkte auf 37,6 Prozent zu. Die SPÖ fällt erstmals seit 1999 hinter die Freiheitlichen zurück und kommt auf 22,1 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte).
Die FPÖ legt um 4,6 Prozentpunkte zu und erzielt 25,8 Prozent. Ein Debakel setzt es für die Grünen, die von 14,8 auf 3,5 Prozent abstürzen. NEOS legt in Salzburg leicht um 0,8 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zu. Peter Pilz kommt mit seiner Namensliste auf 3,3 Prozent.
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Gründe für Wahlentscheidung bei ÖVP-Wählern

SORA/ISA/ORF
Asyl und Integration sind die entscheidenden Themen bei den ÖVP-Wählern. Auch das Thema Sozialleistungen hat viele bewegt. (Quelle: ORF.at/ISA/SORA)
Vilimsky: FPÖ-Themen haben Wahl entschieden
Oberösterreich geht an ÖVP
In Oberösterreich geht - ohne Berücksichtigung der Wahlkarten - Platz eins mit 31,32 Prozent an die ÖVP. Dahinter folgt mit 28,18 Prozent die FPÖ. Die SPÖ verliert nicht nur den Spitzenplatz, sondern rutscht mit 27,55 Prozent auf den dritten Platz ab.
Die Grünen stecken auch in jenem Bundesland, wo sie einst in der Landesregierung gesessen sind, herbe Verluste ein und kommen auf 3,21 Prozent. Sie liegen damit zurzeit sowohl hinter NEOS (4,48 Prozent) als auch hinter der Liste Pilz (3,42 Prozent).
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SPÖ-Zugewinne in Wien
Ohne Berücksichtigung der Wahlkarten hält die SPÖ mit 34,97 Prozent in Wien den ersten Platz und gewinnt sogar dazu. Platz zwei geht - ebenfalls mit Zugewinnen - an die FPÖ mit 23,13 Prozent.
Das größte Plus fährt allerdings die ÖVP ein. Sie hat nun 20,56 Prozent. Die Grünen verlieren zweistellig und fallen mit 5,29 Prozent hinter NEOS zurück, das bei 6,02 Prozent hält. Vor beiden Parteien liegt allerdings die Liste Pilz mit 7,28 Prozent.
Brandstetter sieht „phänomenalen Sieg“
Kursalon in Türkis

ORF.at/Roland Winkler
Die ÖVP hat den Ort ihrer Wahlfeier ins passende Licht getaucht.
Dirndln und Fähnchen bei der FPÖ

ORF.at/Lukas Krummholz
Die FPÖ feiert das Wahlergebnis in der Marx-Halle.
Runde der Spitzenkandidaten
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Anfangs waren sie nur zu fünft - später ist auch noch Pilz zur ORF-Runde der Spitzenkandidaten und der -kandidatin gestoßen.
ÖVP in Tirol mit weitem Abstand Erste
Die ÖVP bleibt in Tirol klar stärkste Kraft. Ohne Berücksichtigung der Wahlkarten erhält die Partei 38,61 Prozent. Auf Platz zwei folgt die FPÖ mit 26,2 Prozent, dahinter die SPÖ mit 20,67 Prozent. Die Grünen verlieren auch in Tirol zweistellig, sie kommen nur noch auf 3,85 Prozent und fallen hinter NEOS (5,28 Prozent) zurück. Die Liste Pilz fährt 3,59 Prozent ein.
Alle Urnenstimmen ausgezählt
Bis auf die Briefwahlkarten sind nun alle Stimmen ausgezählt. Die aktuelle Hochrechnung, die bereits die Briefwahlstimmen einrechnet, ist damit die letzte des heutigen Tages.

SORA/ORF
Steinhauser: Grüne in „Warteposition“
Wohin wechselten die Wähler?
Was hat sich zwischen 2013 und heute verschoben? Die Wählerstromanalyse gibt Einblicke, von wem die Parteien stimmen bekommen und an wen sie welche verloren haben.
Gratulation vom Ex-Chef

ORF.at/Roland Winkler
Der ehemalige ÖVP-Chef Michael Spindelegger gratuliert dem aktuellen ÖVP-Obmann Kurz „von ganzem Herzen“ und attestiert ihm „unglaubliches Engagement“.
Sonderfall Innsbruck
Zwar hält die ÖVP in Tirol die klare Mehrheit. Die Landeshauptstadt wählt aber mehrheitlich SPÖ. 28,42 Prozent der Stimmen gehen an die Sozialdemokraten. Die Grünen, die 2013 in Innsbruck noch auf Platz eins gelandet sind, werden auf den vierten Platz durchgereicht.
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Kleine Demo zieht durch Wiener Innenstadt
Die #gegenschwarzblau #Demo zieht durch Innenstadt in Richtung Ballhausplatz. Etwa 200 TeilnehmerInnen #Wien #nrw17… https://t.co/dRZmtFPEYX
— neuwal (@neuwalcom) 15. Oktober 2017
Merkel gratuliert Kurz per Telefon
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach Angaben seines Sprechers zum Wahlsieg gratuliert. Merkel und Kurz hätten am Abend telefoniert und sich über das Wahlergebnis und die politische Situation in Österreich und Europa ausgetauscht, heißt es aus dem Außenministerium.
ÖVP wartet auf Kurz
Im Kursalon Hübner warten die versammelten ÖVP-Anhänger auf Parteichef Kurz. Er soll in Kürze eintreffen, heißt es.
Pilz auf Wahlfeier eingetroffen
Nicht mehr warten müssen die Fans von Pilz. Er ist mittlerweile im Schutzhaus auf der Schmelz eingetroffen und spricht zu seinen Anhängern.
Grüne müssen auf Wahlkarten hoffen
Zwar sieht die Hochrechnung die Grünen zurzeit nicht im Parlament. Allerdings gibt Hochrechner Christoph Hofinger in der ZIB2 zu bedenken, dass es bei der Partei derzeit so knapp sei, dass sie am Ende doch noch den Sprung ins Parlament schaffen könnte. Am Ende dürften rund 5.000 Stimmen über Sein oder Nichtsein im Nationalrat entscheiden.
Kurz sagt Danke für das „Unmögliche“
Strache: Wir bleiben uns treu
FPÖ-Chef Strache fordert „ehrliche Regierungsverhandlungen“. Seine Partei sei „seit heute ein großer politischer Faktor“. Die Österreicher hätten mit der Wahl einen Auftrag zur Veränderung gegeben, und das wolle die FPÖ umsetzen.
„Wir bleiben uns und den Österreichern gegenüber treu“, sagt Strache bei der FPÖ-Wahlfeier in der Marx-Halle Sonntagabend. „More of the same“ könne es nicht mehr geben. „Wir bestehen auf Veränderungen“, so Straches grundsätzliche Koalitionsbedingung. Konkret nennt er unter anderem den Grenzschutz.
„Aus dem Tal der Tränen herausgeführt“
Kurz habe die ÖVP „aus dem Tal der Tränen herausgeführt“, sagt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Es brauche jetzt eine Reformregierung. Mit welchem Partner das erfolgen soll, lässt der ÖVP-Politiker aber offen.
Felipe kündigt „tiefgreifende Analyse“ an
Grünen-Chefin Ingrid Felipe will das katastrophale Ergebnis der Partei nicht mit einem „Schnellschuss“ kommentieren. Es brauche eine tiefgreifende Analyse, so Felipe in der ZIB2 - „in aller Ruhe und auch basierend auf Fakten“. Auch über personelle Neuaufstellungen werde die Partei beraten. Ein „Köpferollen“ werde es aber nicht geben.
Nach der Wahl ist vor der Koalitionssuche
Die Vermutung liegt nahe, dass auf vielen Wahlpartys noch bis weit nach Mitternacht gefeiert wird.
Sicher ist jedenfalls: Die Wahl hat die politische Landschaft in Österreich nachhaltig verändert.
Das ORF.at-Team beendet für heute die Liveberichterstattung, sagt Danke fürs Mitlesen und bereitet sich schon auf spannende Koalitionsverhandlungen vor.