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Unterstützung für den Schulstart

Schultasche, Federpennal, Werkkoffer, Turnbeutel und vieles mehr – für Taferlklassler müssen Eltern besonders tief in die Tasche greifen. Aber auch ältere Schülerinnen und Schüler brauchen jedes Jahr zu Schulbeginn neue Hefte, vielleicht eine Füllfeder oder einen Zirkel und zahlreiche andere Artikel.

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Die Preisunterschiede bei Stiften und anderen Artikeln sind groß. Sie können laut Arbeiterkammer (AK) für ein und dasselbe Markenprodukt je nach Geschäft bis zu 251 Prozent betragen. Die AK Wien erhob Anfang August die Preise für 39 Markenschulutensilien, wie Federpennal, Bleistifte, Buntstifte, Zeichenblock, Füllfeder und Radiergummi, in 15 Papierfachgeschäften und fünf Handelsketten in Wien.

Die Preisunterschiede waren teils enorm: Laut AK kosten etwa zwölf Stück Faber-Castell-Buntstifte je nach Geschäft zwischen 3,99 und 13,99 Euro. Ein Deckfarbkasten von Pelikan kostet je nach Geschäft zwischen 4,90 und 12,95 Euro. Gegenüber Anfang September 2017 ist der Preis für den Einkaufskorb der 39 erhobenen Produkte bei den fünf Handelsketten (Libro, Pagro, Thalia, Interspar, Müller) zudem um 0,7 Prozent teurer geworden. Im Vorjahr kosteten die 39 Produkte bei den Handelsketten im Durchschnitt 153,54 Euro, heuer 154,53 Euro.

Bei der Grundausstattung bleibt es nicht

Die Diakonie wies Ende August in einer Aussendung darauf hin, dass Eltern zunehmend über nicht mehr bezahlbare Belastungen zu Schulbeginn klagen würden. „Ein einfaches Startpaket für einen Schulanfänger bestehend aus Schultasche, Sportbeutel, Heften, verschiedenen Stiften, Handarbeitskoffer, Malfarben kostet 100 bis 300 Euro“, so Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk. Dazu kämen noch je nach Schulstufe und Schultyp Beiträge wie Kopierkosten, Milchgeld, Abos für Jugendliteratur, Projekt- und Wandertage, Elternvereinsbeiträge und vieles mehr.

Bildung ist „beste Armutsprävention“

Um einkommensschwachen Familien den Schulstart zu erleichtern, verteilt das Rote Kreuz heuer zum vierten Mal ein Schulstartpaket, finanziert aus Mitteln des EU-Hilfsfonds gemeinsam mit dem Sozialministerium. Unter elf Paketvarianten, die Grundausstattungen für verschiedene Schulstufen beinhalten, können Familien, die Mindestsicherung beziehen, das Passende auswählen. Alleine in Wien gibt es 32.054 anspruchsberechtigte Kinder.

Dass der Schulbeginn für viele Familien eine echte finanzielle Herausforderung bedeutet, betonte auch Klaus Schwertner, Caritas-Generalsekretär der Erzdiözese Wien, Ende August in einer Aussendung. Bildung sei „die beste Armutsprävention für Kinder“.

In den „carlas“, den Secondhandgeschäften der Caritas in Wien und Niederösterreich, kann günstig für den Schulbeginn eingekauft werden. Federpennale und Malkästen gibt es etwa ab einem Euro, gefüllte Schultüten um drei Euro, Schultaschen ab fünf Euro und Stifte schon um zehn Cent. Auch Kinderbekleidung, Kuscheltiere und Schreibtische können günstig erworben werden. Die Nachfrage wird laut Caritas jedes Jahr stärker – mehr dazu in religion.ORF.at.

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