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FBI in Untersuchungen eingebunden

Nach den tödlichen Schüssen eines Teilnehmers bei einem Videospielturnier in Jacksonville im US-Staat Florida rätseln Ermittler und -innen über das Motiv des Schützen. Rasch war nach dem Vorfall am Sonntag klar, dass es sich beim Täter um den 24-jährigen David Katz handelte - er nahm sich das Leben, nachdem er zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt hatte.

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Katz stamme aus dem etwa 1.000 Kilometer entfernten Baltimore und sei wegen des Turniers nach Jacksonville gekommen, sagte Sheriff Mike Williams. Weitere Verdächtige gibt es laut Angaben der Polizei nicht. Tatwaffe sei eine Pistole gewesen, das Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe und das FBI schalteten sich in die Ermittlungen ein, wie es in der „Tampa Bay Times“ heißt.

Täter offenbar Vorjahressieger

Die Tat ereignete sich in einem Einkaufs- und Vergnügungszentrum im Zentrum von Jacksonville. Der Mann eröffnete das Feuer während eines „Madden 19“-Turniers: Dabei messen sich Videospieler virtuell in einem American-Football-Spiel. Zu schießen begann er gegen 13.30 Uhr (Ortszeit, 19.30 Uhr MESZ) in einem dem Spielbereich angeschlossenen Lokal.

Küstenwache vor dem Einkaufszentrum in Jacksonville

AP/Laura Heald

Die Küstenwache suchte vor dem Einkaufszentrum nach weiteren Schützen. Der Täter handelte aber alleine.

Auf einem Video, das von dem Wettbewerb stammen soll, hört man im Hintergrund Schüsse und Schreie. Bei den Toten soll es sich laut „Miami Herald“ um einen 27-Jährigen und einen 22-Jährigen handeln. Der Täter, Katz, habe das Turnier im Vorjahr gewonnen, hieß es. Auch ein entsprechender Tweet der Buffalo Bills, in dem Katz mit dem Siegertrikot zu sehen ist, kursierte in Sozialen Netzwerken.

Live im Internet übertragen

Die „Los Angeles Times“ meldete unter Berufung auf einen Teilnehmer, der Schütze habe bei dem diesjährigen Turnier kontinuierlich verloren. Das Turnier wurde live im Internet übertragen. In einem Videoausschnitt der Übertragung waren Schüsse zu hören, zu sehen war aber nichts. Die Videospielseite Twitch entfernte die Aufnahme später, sie war aber noch in Sozialen Netzwerken abrufbar.

Die Polizei hatte Menschen, die sich in dem Komplex eingeschlossen hatten, zunächst aufgefordert, dort zu bleiben und den Notruf zu wählen. Der Veranstalter EA Sports Madden NFL schrieb auf Twitter, es handle sich um „eine furchtbare Situation“. „Unser tiefes Mitgefühl geht an alle Beteiligten“, hieß es - später veröffentlichte das Unternehmen via Twitter eine weitere Mitteilung. An dem Turnier nahmen professionelle Teams teil.

Bestürzung bei Parkland-Überlebenden

In Florida hatte es zuletzt mehrere Massaker mit vielen Toten gegeben. Vor zwei Jahren wurden bei einer Schießerei in einem Nachtclub in Orlando 49 Menschen getötet. Im Februar dieses Jahres erschoss ein 19-Jähriger an einer Highschool in Parkland - ebenfalls in Florida - 14 Jugendliche und drei Erwachsene.

Überlebende der Schießerei von Parkland zeigten sich bestürzt über den Vorfall in Jacksonville. „Wieder einmal empfinde ich Schmerz und bin so wütend, wir können das nicht als unsere Realität akzeptieren“, schrieb Delaney Tarr, eine der Organisatoren der Schülerkampagne „March For Our Lives“ (Marsch für unsere Leben), auf Twitter.

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