Abchasien und Südossetien wollen Annäherung an Moskau
Zehn Jahre nach dem georgisch-russischen Krieg wollen die von Georgien abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien die Zusammenarbeit mit ihrer Schutzmacht Russland weiter ausbauen. Die Regionen seien durch die Stationierung russischer Soldaten stabiler und ruhiger geworden, sagte gestern der abchasische „Präsident“ Raul Chadschimba.
Deshalb wolle man in Zukunft vor allem in Landwirtschaft und Tourismus investieren. Mehrere Abkommen seien bereits mit Moskau unterzeichnet worden, sagte er der Agentur Interfax anlässlich des zehnten Jahrestages der Anerkennung Abchasiens als unabhängiger Staat durch Russland.
Anerkennung durch Syrien
Moskau hatte die beiden Regionen nach einem fünf Tage dauernden Krieg gegen Georgien 2008 als unabhängig anerkannt. Völkerrechtlich sind sie aber noch immer Teil Georgiens. Ein unter EU-Vermittlung ausgehandelter Friedensplan sieht den Abzug russischer Truppen vor. Die Regionen werden aber weiterhin militärisch und finanziell von Moskau unterstützt.
Nur wenige Staaten haben Südossetien und Abchasien als eigenständig anerkannt, zuletzt tat dies Syrien im Frühjahr 2018. In den Hauptstädten der beiden Regionen waren zahlreiche Feiern anlässlich des Jahrestages geplant. Der syrische Machthaber Baschar al Assad hatte nach Medienberichten eine Einladung angenommen. Er wurde bei der Feier in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali vom syrischen Botschafter in Russland vertreten.