„NYT“: Vorwürfe gegen „#MeToo“-Protagonistin Argento
Die italienische Schauspielerin Asia Argento gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der „#MeToo“-Bewegung. Ihr Bericht, dass sie im Alter von 21 Jahren von Hollywood-Produzent Harvey Weinstein vergewaltigt worden sei, war eine der entscheidenden Auslöser der Debatte über sexuelle Übergriffe in Hollywood.
Wie die „New York Times“ („NYT“) nun berichtete, ist Argento selbst mit dem Vorwurf eines sexuellen Übergriffs konfrontiert. Die Schauspielerin habe sich vor Kurzem auf eine Zahlung von 380.000 Dollar geeinigt, um damit die Klage des Musikers und Schauspielers Jimmy Bennett aus der Welt zu schaffen, schrieb die Zeitung.
Der 22-Jährige wirft Argento laut „NYT“ sexuelle Nötigung vor. Die Schauspielerin soll vor fünf Jahren den damals 17-Jährigen zu Sex gedrängt haben. Das Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt in Kalifornien bei 18 Jahren.
Gerichtsdokumente von anonymer Quelle
In der Klageschrift sei davon die Rede, dass Bennett die Begegnung traumatisiert und seiner Karriere geschadet habe, so die „NYT“. Die Zeitung schreibt, sie habe die entsprechenden Gerichtsdokumente von einer anonymen Quelle erhalten.
Die Unterlagen enthielten auch ein Foto, das Argento und Bennett gemeinsam im Bett zeige. Drei mit der Sache vertraute Personen hätten bestätigt, dass die Dokumente echt seien, so die „NYT“.
Kein Kommentar von Argento und Bennett
Die Zeitung versuchte nach eigenen Angaben sowohl mit Bennett als auch mit Argento Kontakt aufzunehmen. Die Schauspielerin habe auf mehrmalige Bitten einer Stellungnahme nicht reagiert. Bennett habe durch seinen Anwalt ausrichten lassen, dass er für ein Interview nicht zur Verfügung stehe.
Mutter und Sohn
Argento und Bennett standen 2004 gemeinsam für den Film „The Heart Is Deceitful Above All Things” vor der Kamera. Argento spielte darin eine Prostituierte, Bennett verkörperte ihren Sohn.
In Interviews und Posts in Sozialen Netzwerken sprachen die beiden deshalb voneinander immer wieder als Mutter und Sohn - so auch im Mai 2013, als sich Argento und Bennett im Ritz-Carlton im kalifornischen Marina del Rey trafen. Sie warte „verzagt“ auf ihren „lange verlorenen Sohn“, schrieb Argento auf Instagram. „Ich bin fast da! :)“, antwortete Bennett.
„Glücklichster Tag in meinem Leben“
Laut den der „NYT“ vorliegenden Dokumenten kam Bennett gemeinsam mit einem Familienmitglied im Hotel an. Argento habe gebeten, mit Bennett allein zu sein. In der Folge hätten die beiden Sex gehabt. Danach habe die Schauspielerin eine Reihe von Fotos gemacht.
Später postete Argento eine Nahaufnahme ihrer beiden Gesichter auf Instagram. Das Wiedersehen mit Bennett sei der „glücklichste Tag in meinem Leben“, schrieb sie dazu und: „Jimmy wird in meinem nächsten Film mitspielen, und das ist fix.“