Größte Brände seit Jahren
In den USA stehen Tausende Hektar Wald- und Buschflächen in Brand, teils seit Wochen. Mittlerweile ziehen Rauchwolken quer über das Land sowie Richtung Norden bis nach Kanada. Die schlechte Luftqualität wird zum Problem.
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Besonders im Norden des Bundesstaats Kalifornien, in dem mehrere Großbrände toben, sei die Luft derart schlecht, dass sie gesundheitliche Risiken für Kinder und ältere Menschen berge, warnten die Behörden am Wochenende. Nach Angaben des US-Wetterdienstes NWS ziehen die Rauchwolken aus Kalifornien mittlerweile bis nach Kanada. Mehrere US-Medien veröffentlichten Bilder, auf denen die enormen Rauchwolken aus dem Weltall, etwa von der Internationalen Raumstation (ISS) aus, zu sehen sind.

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Der Rauch zieht weit in Richtung Osten der USA
Ein Großbrand, „Mendocino Complex“ genannt, ist laut US-Medien der größte bisher in der Geschichte Kaliforniens. Konkret besteht er aus zwei Bränden, dem „Ranch“ und dem „River Fire“, die beide zu unterschiedlichen Teilen eingedämmt sind. Die beiden Brände haben eine Fläche von der Größe der Großstadt Los Angeles, rund 120.000 Hektar, verwüstet.
Riesige Flächen verwüstet
Laut „New York Times“ toben in dem westlichen US-Bundesstaat aktuell überhaupt die drei größten Brände seit dem Jahr 2000. Neben dem „Mendocino Complex“ brennen weiter nördlich das „Carr“ und im Süden das „Ferguson Fire“, über 70 bzw. knapp 40 Hektar groß.

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Tausende Hektar stehen in Flammen
Insgesamt seien bisher rund 330.000 Hektar Fläche abgebrannt, schrieb die US-Zeitung am Samstag. Es brennt bzw. brannte zuletzt auch in anderen US-Bundesstaaten, etwa Ohio, Arizona, Idaho, Washington, New Mexiko und Minnesota.
Zumindest einmal Brandstiftung vermutet
In Kalifornien kämpfen rund 14.000 Feuerwehrleute gegen die Brände, die Löschmannschaften konnten das „Carr Fire“ nahe der Grenze zu Oregon zuletzt deutlich eindämmen. Der Brand zerstörte Hunderte Gebäude, mehrere Menschen kamen ums Leben - drei Feuerwehrleute und fünf Zivilisten, wie die kalifornischen Feuerwehren (CAL FIRE) berichteten. Das „Ferguson Fire“ brennt nahe des bekannten Yosemite National Park. Der Nationalpark war zuletzt gesperrt, ab Dienstag soll die Zufahrt - eingeschränkt - wieder möglich sein.

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Flugzeuge werfen Löschmittel ab
Zumindest für ein Feuer in Kalifornien soll Brandstiftung die Ursache sein. Ein 51-Jähriger soll einen Brand nördlich der Stadt San Diego gelegt haben, er ist in Haft. Dem Mann aus der Region drohen im Fall eines Schuldspruchs zwischen zehn Jahre Haft und lebenslänglich. Er soll Droh-E-Mails verschickt haben, in einem Fall soll es darin geheißen haben, „dieser Ort wird brennen“. Der nunmehrige Brand zerstörte bereits mehr als 7.000 Hektar des Cleveland National Forest.

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Blick von der ISS
Bereits im vergangenen Jahr hatte es in Kalifornien außergewöhnlich schwere Wald- und Buschbrände gegeben. Der vormals größte registrierte Brand dieser Art, das „Thomas Fire“, hatte vor nur acht Monaten rund 115.000 Hektar Land zerstört. Es wütete im Dezember des Vorjahres vor allem in den Bezirken Ventura und Santa Barbara.
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