Rekordausstoß von Treibhausgasen
Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen im späten 19. Jahrhundert. Das bestätigt der am Mittwoch veröffentlichte Jahresbericht 2017 der US-Klimabehörde NOAA, an dem mehr als 500 Forscherinnen und Forscher aus 65 Ländern mitgearbeitet haben.
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Der über 300 Seiten starke Bericht fasst die wichtigsten weltweiten Klimatrends von 2017 zusammen. Das vergangene Jahr war das drittwärmste Jahr seit Messbeginn. Es sei jedoch das wärmste Jahr gewesen, das nicht vom Klimaphänomen „El Nino“ beeinflusst wurde, sagte NOAA-Klimaforscher Deke Arndt. Durch „El Nino“ erwärmt sich in bestimmten Jahren der Pazifik.
2016 war laut dem Bericht weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, 2017 lag nur knapp dahinter. Die zehn heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen ereigneten sich alle seit 1998, die vier wärmsten davon seit 2014.
Klimatrends verstärken sich
Der Bericht verdeutlicht die sich teilweise verstärkenden Klimatrends eines sich aufwärmenden Planeten: Die Konzentrationen an Treibhausgasen wie CO2 und Methan stiegen 2017 auf neue Höchstwerte. Die weltweite Kohlendioxidkonzentration stieg laut Bericht im vergangenen Jahr auf einen Wert von 405 ppm. Seit den frühen 60er Jahren habe sich die Zunahme von CO2 in der Erdatmosphäre fast vervierfacht, konstatierten die US-Experten.
Der Planet heizt sich auf
Das Jahr 2017 ist das drittwärmste je gemessene Jahr gewesen. Das zeigt der Jahresbericht der US-Klimabehörde NOAA. Der Bericht verdeutlicht drastisch, dass sich die Erde weiter erwärmt.
Der durchschnittliche Meeresspiegel stieg im vergangenen Jahr ebenfalls zu einem neuen Höchststand und lag 7,7 Zentimeter über dem von 1993, als die Höhenmessung per Satellit eingeführt wurde. Seit 1993 sei der Meeresspiegel im Durchschnitt etwa drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen, schreiben die Autoren.
Alarmsignale in der Arktis
Auch in der Arktis, die in dem Bericht besonders unter die Lupe genommen wurde, zeigen sich Anzeichen der zunehmenden Erderwärmung. Die Fläche des dort im September 2017 gemessenen Eises auf dem Meer war ein Viertel kleiner als im langfristigen Durchschnitt um diese Zeit. „Meereis in der Arktis ist in den letzten Jahren neu, dünn und anfällig dafür zu brechen und zu schmelzen“, heißt es.
„Die von altem, dickerem Eis bedeckte Fläche nimmt weiter ab.“ Zehn der niedrigsten Eiswerte seien in den September-Monaten der vergangenen elf Jahre gemessen worden. Auch die Wassertemperatur stieg merklich: In einigen Randmeeren der Arktis wie etwa der Barentssee sei sie im Vorjahr um drei, vier Grad höher gewesen als im langjährigen Durchschnitt.
Wärmeres Wasser setzt Korallenriffen zu
Die sich aufwärmenden Meere machen sich unterdessen vor allem an Korallenriffen bemerkbar. Die Bleiche von Juni 2014 bis Mai 2017 sei zum einen wegen des langen Zeitraums ungewöhnlich gewesen, zum anderen aber, weil sie auch außerhalb des Klimaphänomens „El Nino“ geschehen sei.

APA/AFP/Greg Torda
Ausgebleichte Korallen
Korallen seien dabei mit Regenwäldern an Land zu vergleichen, da sie enorm viele Lebewesen auf sehr engem Raum beherbergen. Zudem bieten die Fische und weitere Tiere, die dort leben, laut NOAA bis zu einer Milliarde Menschen weltweit Nahrung. Außerdem sind sie Grundlage für den Sand an einigen Stränden und bieten Schutz vor Stürmen und Wellen.
Besonders stark blichen die Korallenriffs im Pazifik aus - darunter um Guam, Amerikanisch-Samoa und Hawaii. Bei fast 30 Prozent der Korallenriffe weltweit nahm die Bleiche zwischen 2014 und 2017 lebensbedrohliche Ausmaße an. Ein starkes Ausbleichen geschehe immer häufiger und wiederhole sich somit in kürzeren Zeiträumen, als die Korallenriffe benötigen, um sich davon zu erholen.
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