Gewerkschaft droht Laudamotion mit Protesten
Der Ryanair-Tochter Laudamotion drohen Proteste der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) setzte dem Unternehmen bis heutze Abend eine Nachfrist, um einen Entwurf für einen Kollektivvertrag (KV) vorzulegen.
„Wenn wir nochmals hingehalten werden, wird es in Wien und Palma de Mallorca Betriebsversammlungen geben“, sagte GPA-Sprecher Daniel Gürtler der „Presse“ (Onlineausgabe).
Verhandlungen über KV seit Frühjahr
Der Zeitung zufolge hat die Laudamotion-Geschäftsführung zuletzt nicht wie vereinbart einen KV-Entwurf vorgelegt. Bei Laudamotion gibt es für die rund 650 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen derzeit keinen Kollektivvertrag. Seit dem Frühjahr, als Niki Lauda die insolvente Vorgängerairline Niki übernommen hat, wird verhandelt.
Lauda selbst hatte im März einen Kollektivvertrag vor dem Sommer in Aussicht gestellt. Laut „Presse“ verliert die Gewerkschaft nun langsam die Geduld. „Wir vertrauen darauf, dass die Airline auch an einer Lösung interessiert ist“, wird Gürtler in dem Bericht zitiert.
Für Freitagnachmittag ist eine weitere Verhandlungsrunde angesetzt - „und da wollen wir eigentlich den KV fertig machen“, so Gürtler. Wenn nicht, könnte bei Laudamotion - so wie derzeit beim irischen Mutterkonzern Ryanair - ein Arbeitskampf drohen.
Belgische Ryanair-Piloten wollen streiken
Ryanair droht auch in Belgien Ungemach. Die dortige Pilotenvereinigung BCA und Gewerkschaften haben die Pilotinnen und Piloten der Billigfluggesellschaft für den 10. August zum Streik aufgerufen. Grund sind unter anderem drohende Stellenstreichungen bei der Airline in Irland, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorgeht.
Nach einem dreitägigen Streik der irischen Piloten hatte Ryanair angekündigt, für den Winterflugplan sechs Jets und die damit verbundenen mehr als 300 Arbeitsplätze von Irland nach Polen zu verlagern.
Ende Juli musste Ryanair wegen eines Streiks des Kabinenpersonals in mehreren Ländern bereits europaweit Hunderte Verbindungen ausfallen lassen. Betroffen waren vor allem Spanien, Portugal und Belgien, aber auch Deutschland.