Temperaturen um die 40 Grad
Bei extremer Trockenheit und starken Winden ist am Montag ein Waldbrand nahe der Ferienortschaft Kinetta außer Kontrolle geraten. Der Brand ist so groß, dass Rauchwolken das rund 40 Kilometer östlich gelegene Athen erreichten und die Sonne verdunkelten. Auch gab es erste Todesopfer.
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In der Stadt Rafina wurde ein Toter gefunden, sagte ein Vertreter des Katastrophenschutzes am Montag im Fernsehen. Offiziell bestätigt wurde noch ein weiterer Toter. Im Ort Mati, östlich von Athen, wurden laut Angaben der Agentur Reuters vier Leichen entdeckt - bestätigt ist diese Angabe aber nicht.
25 Menschen seien mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Ministerpräsident Alexis Tsipras verkürzte eine Auslandsreise, um bei der Koordinierung des Kampfes gegen die mindestens drei großen Feuer zu helfen.
Notstand ausgerufen
Mehr als 300 Feuerwehrleute, fünf Flugzeuge und zwei Helikopter waren nach Angaben der Athener Feuerwehr im Einsatz, um die „extrem schwierige“ Lage zu bewältigen. In der Region um die Hauptstadt wurde der Notstand ausgerufen. Eine Feuerwehrsprecherin sagte, Athen habe andere EU-Staaten um Hilfe gebeten. Zurzeit herrschen in Griechenland Temperaturen um die 40 Grad.

Reuters/Alkis Konstantinidis
Einsatzkräfte arbeiten in Kinetta unter schwierigsten Bedingungen
„Schlimmstes Szenario eingetreten“
„Es ist das sogenannte schlimmste Szenario eingetreten“, sagte der Chef des griechischen Zivilschutzes, Giannis Kapakis, im Fernsehen. Der Brand tobe in einem dicht mit Pinien bewaldeten Gebiet, und überall gebe es Ferienhäuser. Viele Einwohner flüchteten in Panik, berichteten Reporter vom Ort des Feuers. Strom, Telefon und Internet fielen in einigen Regionen aus. Fernsehreporter zeigten mehrere verbrannte Häuser.
„Wir stehen einer sehr schwierigen, extremen Situation gegenüber“, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr dem Sender ERT. Das Feuer wurde demnach durch Wind mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60 km/h weiter angefacht.

Reuters/Alkis Konstantinidis
Der Großbrand ist Dutzende Kilometer weiter zu sehen
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ordnete an, dass Feuerwehren anderer Regionen sowie das Militär zur Verstärkung nach Westathen eilen sollten, berichtete das Staatsradio. Wegen der starken Rauchbildung wurde die Autobahn Athen - Korinth am Montagnachmittag geschlossen, teilte die Verkehrskontrolle mit. Brände brachen auch im Osten Athens und auf Westkreta aus. „Es wird eine lange Nacht werden“, sagte ein Feuerwehrmann im Fernsehen.
Brände in vielen Teilen Europas
In immer mehr Teilen Europas wüten wegen der Dürre und Sommerhitze große Waldbrände. Nach den verheerenden Feuern in Schweden gerieten am Montag auch Brände in Griechenland und Lettland außer Kontrolle. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, in der kommenden Woche soll es noch heißer werden.
Überall ist es extrem trocken - starker Wind fachte die Feuer rasend schnell an. „Die Feuer in Schweden zeigen, dass der Klimawandel real ist“, erklärte die EU-Kommission in Brüssel. Besonders ernst ist die Lage weiter in Schweden, wo am Montag noch 25 Brände wüteten - einige so groß, dass die Rettungskräfte keine Hoffnung haben, sie noch zu löschen. Der Rauch sei sogar aus dem Weltall zu sehen, berichtete die Europäische Weltraumbehörde (ESA).
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