Kosovo verhängte Zölle auf Obst, Gemüse und Mais

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Seit Mittwoch verlangt das Kosovo beim Import von Obst, Gemüse und Mais einen 30-prozentigen Schutzzoll. Das sorgt für Ärger in den betroffenen Nachbarstaaten - Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina erachten die neuen Zölle als Verstoß gegen das regionale Handelsabkommen CEFTA. Das Kosovo hält dem entgegen, dass der Schutzzoll für „alle Handelspartner“ gelten würde.

Serbiens Handelsminister Rasim Ljajic hat unterdessen laut der Tageszeitung „Politika“ (Freitag-Ausgabe) ein Sondertreffen mit seinen Amtskollegen in Mazedonien und Bosnien-Herzegowina angekündigt, auch um eventuelle Gegenmaßnahmen zu besprechen. Die kosovarische Behörden sollen klar sagen, ob das Land weiterhin CEFTA-Mitglied bleiben wolle, meint er.

Rücknahme der Zölle gefordert

Der mazedonische Landwirtschaftsminister Ljupco Nikolovski wiederum will laut TV-Sender N1, dass das Kosovo den Schutzzoll sofort wieder rückgängig macht, um Gegenmaßnahmen vorzubeugen.

Mazedonien exportierte 2017 Obst und Gemüse im Wert von sechs Mio. Euro in das Kosovo, in der ersten Jahreshälfte belief sich das Volumen auf 2,5 Mio. Euro. Importe gab es in diesem Bereich keine. Serbiens Maislieferungen in das Kosovo erreichten im Vorjahr einen Wert von 8,2 Mio. Euro, die Obstexporte 1,3 Mio. Euro. In das Kosovo wurde laut „Politika“ zudem auch Gemüse im Wert von 900.000 Euro ausgeführt. Zu den Exporten Bosnien-Herzegowinas wurden keine Angaben gemacht.

CEFTA-Mitglieder sind Albanien, Bosnien-Herzegowina, das Kosovo, Mazedonien, Moldawien, Montenegro und Serbien. Den Vorsitz hat derzeit Pristina inne.