D: Ex-Leibwächter Bin Ladens abgeschoben

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Ex-Leibwächter des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden ist aus Deutschland abgeschoben worden, wie das deutsche Innenministerium bestätigte. Zuerst hatten Sicherheitskreise darüber berichtet.

Den Angaben nach wurde Sami A. heute um 7.00 Uhr mit einer Chartermaschine von Düsseldorf aus in sein Heimatland Tunesien gebracht. Nach der Landung in Tunesien sei er den dortigen Behörden übergeben worden, berichtet die „Bild“-Zeitung.

Juristisches Tauziehen

Allerdings hatte erst gestern das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden, dass Sami A. vorerst nicht abgeschoben werden darf. Es liege keine diplomatisch verbindliche Zusicherung der tunesischen Regierung vor, dass dem Tunesier im Falle der Rückkehr keine Folter drohe, teilte das Verwaltungsgericht heute mit.

Sami A. lebte seit Jahren mit Frau und Kindern in Bochum (Nordrhein-Westfalen). Der Tunesier war von den Behörden als Gefährder eingestuft worden. Er war Ende Juni festgenommen und in ein Abschiebegefängnis gebracht worden, nachdem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ein Abschiebeverbot aufgehoben hatte.

Eilantrag gegen Abschiebung

Dagegen wehrte sich Sami A. zuletzt mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht. Das Abschiebeverbot bleibe bis zu einer abschließenden Entscheidung im Klageverfahren wirksam, heißt es in dem Beschluss von gestern.