Töten von Ratten könnte Korallenriffe retten
Der Konnex von Ratten und Korallenriffen liegt nicht gerade auf der Hand. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben nun aber festgestellt, dass die Tiere das Überleben dieser Ökosysteme direkt bedrohen, berichtete heute die BBC.
Nährstoffreicher Kot
Ein Team, das auf dem Chagos-Archipel im Indischen Ozean forscht, fand heraus, dass invasive Ratten auf den Inseln ein „großes Problem“ für Korallenriffe darstellen. Ratten dezimieren den Bestand von Seevögeln und reduzieren so das Volumen von Vogelkot - einem natürlichen Nährstoff für Korallen.
Obwohl die Inseln des Chagos-Archipels unbewohnt sind, leben auf einigen von ihnen Ratten, die von Schiffen oder Schiffswracks eingeschleppt wurden. Andere Inseln sind rattenfrei geblieben. „Die Inseln sind verschieden wie Tag und Nacht“, sagte Professor Nick Graham von der Lancaster University. „Die Inseln ohne Ratten sind voller Vögel, sie sind laut, der Himmel ist voll und sie riechen - weil der Kot, den die Vögel hinterlassen, sehr penetrant ist. Wenn man auf eine Insel mit Ratten kommt, gibt es fast keine Seevögel.“
„Wir fanden auch heraus, dass Fische an den Riffen, die an Inseln mit Seevögeln grenzen, schneller wuchsen und größer waren als Fische an Riffen neben rattenverseuchten Inseln“, sagte Graham. Es gab auch signifikant mehr Fische an rattenfreien Riffen.
Ausrottung angestrebt
Auf Basis ihrer Studie tritt das Forscherteam für die Ausrottung von Ratten auf Inseln in der ganzen Welt ein. „Korallenriffe sind aufgrund des Klimawandels stark bedroht “, sagte Graham. „Und wir versuchen verzweifelt, Wege zu finden, um die Widerstandsfähigkeit von Korallenriffen zu verbessern und es ihnen zu ermöglichen, mit dem Klimawandel fertigzuwerden.“ Die Tilgung der Rattenplage wäre eine vielversprechende Lösung.