Fachkräftemangel belastet Tourismus

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Der Fachkräftemangel belastet weiterhin den Tourismus. Knapp ein Drittel der Betriebe musste das Angebot bereits reduzieren, so eine heute veröffentlichte Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

Mitarbeiterengpass führt zu Betriebsschließungen

Manche mussten aufgrund des Mitarbeiterengpasses sogar einen Teil des Betriebes schließen. „In 37 Prozent der heimischen Tourismusbetriebe stehen weitere Arbeitsplätze auf dem Spiel“, warnte ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.

Viele Arbeitgeber versuchten den Mangel durch Digitalisierung auszugleichen, was bei der Rezeption und im Reservierungsmanagement funktioniere, aber nicht in der Küche.

Vorarlberg und Tirol stark betroffen

Am schwierigsten ist laut Umfrage die Lage im Westen Österreichs: In Vorarlberg sehen demnach die Betriebe rund die Hälfte der Arbeitsplätze gefährdet. In Tirol sind es 43 Prozent. Die Situation in Wien oder im Burgenland ist hingegen deutlich entspannter.

Nach wie vor eine große Herausforderung stellt für die Befragten das regulatorische Umfeld sowie die Steuer- und Abgabenlast dar. Im Bundesländervergleich leiden Betriebe im Burgenland und in Salzburg am meisten unter der Kostensituation. Die Wiener Touristiker bewerten die Lage weniger negativ.

Wirtschaftliche Lage dennoch „verbessert“

Für den „Tourismusbarometer 2018“ wurden 206 Unternehmer aus ganz Österreich befragt. Es zeigte sich dabei, dass sich die aktuell gute wirtschaftliche Gesamtsituation positiv auf die heimische Tourismusbranche auswirkt. Mit einem Indexwert von 2,83 nach Schulnotensystem lässt sich eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (2,99) erkennen.

„Die wirtschaftliche Lage hat sich innerhalb des letzten Jahres für die Hälfte der Befragten verbessert“, so der Tiroler Deloitte-Partner Andreas Kapferer. 69 Prozent der Befragten seien mit den Winterumsätzen zufrieden. 62 Prozent rechneten mit einer Umsatzsteigerung im Sommer.