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Erleichterung nach neun Tagen

Neun Tage lang haben zwölf Buben und deren Fußballtrainer in einer Höhle in Thailand als vermisst gegolten. Sie waren in der überfluteten Höhle eingeschlossen - eine sehr umfassende Rettungsaktion mit internationaler Hilfe wurde gestartet. Am Montag wurden die 13 schließlich lebend in der Höhle gefunden.

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Das teilte der örtliche Gouverneur Narongsak Osottanakorn mit. Die zwölf Kinder und der Trainer seien wohlauf entdeckt worden, aber noch nicht befreit, hieß es von thailändischen Behörden. „Wir haben alle 13 unversehrt gefunden und werden sie versorgen, bis sie sich bewegen können“, sagte Provinzgouverneur vor Journalisten.

Wasser soll abgepumpt werden

Die zwölf Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren in der Tham-Luang-Höhle in der Nähe der Grenze zu Myanmar und Laos von steigenden Wassermassen eingeschlossen worden. Nach der Gewissheit, dass die Eingeschlossenen am Leben sind, geht der Einsatz weiter.

Foto auf einem Tablet-Computer zeigt vermisste Kinder

APA/AFP/Lillian Suwanrumpha

Eine Frau zeigt ein Bild von ihren Angehörigen - im Wissen, dass sie am Leben sind

„Wir planen, das Wasser aus der Höhle herauszupumpen und sie (die Eingeschlossenen, Anm.) zu holen“, wurde Provinzgouverneur Osottanakorn zitiert. Tagelang hatte eine Überflutung in den Gängen die Rettungskräfte von einem Vordringen abgehalten. Nach Regenfällen am Montag war der Wasserspiegel zuletzt sogar gestiegen.

Von Sturzflut überrascht?

Die Behörden vermuten, dass die Gruppe von einer Sturzflut überrascht wurde und sich vor dem steigenden Wasser immer tiefer in die Höhle rettete. Details zum Hergang waren aber auch am Montag noch unklar. Die Eltern der Vermissten hatten tagelang vor der Höhle ausgeharrt.

Erst am Wochenende hatten die Retter einen entscheidenden Fortschritt bei ihrer Suche erzielt: Es gelang ihnen, weiter in die etwa zehn Kilometer lange Höhle vorzudringen und zu einer Biegung vorzustoßen, an der sich der Höhlenweg in zwei Richtungen teilt.

Gerettete Kinder in Höhle

APTN

Erste Aufnahmen von den Buben in der Höhle

„Das Wasser ist der Feind“

Die Hilfstrupps konnten Sauerstofftanks und Scheinwerfer in die Höhle bringen. Funde von Hand- und Fußabdrücken hatten die Hoffnung genährt, die Gruppe könne sich in die tief liegende Kammer gerettet haben. Zudem wurden neue Eingänge in die Höhle gesucht, das Militär setzte dazu aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes Hubschrauber ein.

Die Jugendlichen und ihr Trainer könnten bis zu 30 Tage ohne Verpflegung überleben, wenn sie mit ihrer Energie gut haushielten, hatte der Provinzgouverneur noch kurz vor der Erfolgsmeldung gesagt. Der hohe Wasserstand sei problematisch. In Teilen der Höhle stehe das Wasser auf Augenhöhe eines Erwachsenen. „Das Wasser ist der Feind“, hatte er gesagt.

Internationales Rettungsteam

Bei dem Einsatz wurden die thailändischen Rettungsteams von internationalen Experten unterstützt. Australien hatte sechs Polizisten geschickt, die Erfahrung mit Tauchen in Höhlen haben. Hilfe leisteten auch Rettungsteams aus Myanmar und Laos, bis zu 32 Angehörige der US-Streitkräfte, drei britische Taucher und ein britischer Höhlenexperte sowie fünf Experten aus China.

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