Migration: Melania Trump gegen Trennung Kinder - Eltern

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In der Diskussion über Familientrennung bei illegal Eingewanderten hat sich Amerikas First Lady Melania Trump entschieden gegen die unter ihrem Mann, Präsident Donald Trump, verhängte gängige Praxis der Einwanderungsbehörden ausgesprochen.

Sie „hasse es, Kinder von ihren Familien getrennt zu sehen, und hoffe, dass sich die beiden Lager (im Kongress) bald einigen“, hieß es aus ihrem Pressebüro im Weißen Haus.

Melania Trump widersprach damit ihrem Mann, gab aber zugleich beiden Parteien im Kongress die Schuld. Dort entzweit die Flüchtlings- und Migrationspolitik seit Jahren die Politiker.

Das US-Innenministerium hatte am Freitag mitgeteilt, dass die US-Behörden seit Mitte April 2.000 Kinder, die einen illegalen Grenzübertritt in die USA versucht hatten, von ihren Eltern getrennt haben. Es sei eine gängige Norm in der Strafverfolgung, dass Kinder nicht gemeinsam mit ihren Eltern inhaftiert würden. Sie würden in speziellen Einrichtungen oder bei Pflegefamilien untergebracht. Allerdings würden Säuglinge nicht von ihren Müttern getrennt.

Für Trump ein Faustpfand in Verhandlungen

Die Trump-Regierung hatte im Frühjahr damit begonnen, ihre „Null Toleranz“-Poltik gegenüber illegal Einwandernden an der Südgrenze zu Mexiko durchzusetzen. Am Wochenende gab es etwa in El Paso an der Grenze Demonstrationen - auch von demokratischen Kongressabgeordneten.

Die Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik ist eines der zentralen Themen im Wahlkampf für die im Herbst stattfindenden Kongresswahlen. Trump gab am Wochenende unumwunden zu, dass die Praxis, die Kinder von ihren Eltern zu trennen, für ihn ein Faustpfand in den Verhandlungen mit den Demokraten über den von ihm gewünschten Ausbau der Grenzmauer ist.

UNO: „Genehmigter Kindesmissbrauch“

Der Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen (UNO), Seid Raad al-Hussein, kritisierte die Trennung von Familien als „skrupellos“. Schon der Gedanke, dass ein Staat versuche, Eltern abzuschrecken, indem er ihre Kinder einem solchen „Missbrauch“ aussetze, sei skrupellos.

Hussein sprach unter Berufung auf den Verband der Kinderärzte in den USA von einem „von der Regierung genehmigten Kindesmissbrauch“, der „irreparable Schäden“ und „lebenslange Konsequenzen“ zur Folge haben könne. Er forderte die US-Regierung auf, die „gewaltsame Trennung“ der Kinder von ihren Eltern „sofort“ zu beenden und die UNO-Kinderrechtskonvention zu ratifizieren.