Daimler muss europaweit 774.000 Fahrzeuge zurückrufen
Der deutsche Autobauer Daimler muss europaweit 774.000 Fahrzeuge wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung zurückrufen. Das teilte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer nach einem Gespräch mit Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche gestern in Berlin mit.
Betroffen sind laut dem deutschen Ministerium neben dem Kleintransporter Vito der Geländewagen GLC 220d und ein Modell der C-Klasse (C 220d). Bis auf wenige Ausnahmen sind die Autos aber nach Konzernangaben in jenen drei Millionen Dieselfahrzeugen enthalten, für die Daimler ohnehin schon ein freiwilliges Update der Motorsoftware angekündigt hatte.
Offen, wie viele Autos in Österreich betroffen sind
Wie viele Fahrzeuge in Österreich betroffen sind, blieb heute Abend offen. Ein Unternehmenssprecher von Mercedes-Benz Österreich war telefonisch nicht erreichbar. In Deutschland sind vom amtlichen Rückruf 238.000 Daimler-Fahrzeuge betroffen.
Scheuer hatte Zetsche bereits Ende Mai zu einer Krisensitzung einbeordert, nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Rückruf von rund 4.900 Exemplaren des Mercedes-Kleintransporters Vito wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung angeordnet hatte. Das Amt untersuchte noch weitere Modelle.
Bis heute sollte geklärt werden, bei wie vielen Fahrzeugen die beanstandeten Softwarefunktionen im Einsatz sind. Nach bisheriger Ansicht von Daimler sind diese aber nicht unzulässig, was der Konzern vor Gericht klären will und deshalb Widerspruch gegen den Vito-Rückrufbescheid ankündigte.