Elfenbeinküste muss viele Kakaoplantagen zerstören

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Die Elfenbeinküste, größter Kakaoproduzent der Welt, will mit der Zerstörung von 100.000 Hektar Plantagen das gefährliche Swollen-Shoot-Virus bekämpfen.

Die Bauern müssten drei Jahre lang die Pflanzen auf den befallenen Plantagen ausreißen, sagte heute Gneneyeri Silue, zuständig für Pflanzenschutz im ivorischen Landwirtschaftsministerium. Darauf folge eine zweijährige Quarantäne. Im Südwesten und im Westen des Landes seien große Teile der Produktion bedroht.

Derzeit kein Mittel gegen Virus

Das Virus war 2003 in der Provinz Marahoue im Zentrum des Landes ausgebrochen und hatte den Kakaoanbau auf 8.000 Hektar zerstört. Das Swollen-Shoot-Virus befällt nur den Kakaobaum und wird durch Läuse übertragen. Bei der betroffenen Pflanze schwellen der Stamm und junge Triebe an; die Pflanze stirbt schließlich ab. Ein Mittel dagegen gibt es nicht.

Auch das Nachbarland Ghana ist betroffen, zweitgrößter Kakaobohnenproduzent der Welt. Die Elfenbeinküste produziert jährlich rund zwei Millionen Tonnen Kakaobohnen, die Branche ist der größte Arbeitgeber des Landes. Seit Juli 2016 ist die Produktion um rund 40 Prozent zurückgegangen.

Harte Arbeit auf Kakaoplantagen statt Schulbesuch

Rund eine Million Kinder besuchen in Österreich die Schule. Doppelt so viele Kinder arbeiten allein in Ghana und der Elfenbeinküste auf Kakaoplantagen. Am Welttag gegen Kinderarbeit fordert die Umweltorganisation Südwind ein Ende der Ausbeutung von Kindern und veröffentlicht gemeinsam mit Global 2000 einen Schokotafel-Check. Ein Ampelsystem informiert über die ökologische und soziale Qualität.

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