US-Kriegsfotograf David Douglas Duncan ist tot

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Er wurde mit seinen Kriegsfotos bekannt und hat einige der berühmtesten Porträts von Pablo Picasso geschossen - nun ist der US-Fotograf David Douglas Duncan im Alter von 102 Jahren gestorben. Er erlag in einem Krankenhaus in der südfranzösischen Stadt Grasse einem Lungenleiden, wie das Picasso-Museum in Antibes heute mitteilte.

Der 1916 im US-Bundesstaat Kansas geborene Duncan diente im Zweiten Weltkrieg als Marineinfanterist. Danach entschied er sich, Kriegsfotograf zu werden. Seine ersten Einsätze hatte er während der Kriege in Korea und in Vietnam, wo er unter dem Kürzel „DDD“ unter anderem für das „Life“-Magazin fotografierte.

Duncan: Foto wie Text lesen

Bekannt wurde er vor allem durch seine eindringlichen Soldatenporträts. Ein Foto müsse man genauso lesen wie den Text eines Romans, schrieb er in seiner Sammlung „This is War!“ von 1951. Später wurde Duncan ein glühender Kriegsgegner, insbesondere als Präsident George W. Bush 2003 den Irak angriff. Kameras seien „politische Waffen“, sagte er einmal zu Fotoschülern.

Im Jahr 1956 lernte Duncan Picasso kennen und freundete sich mit ihm an. Es entstand eine Serie sehr persönlicher Aufnahmen, die den spanischen Künstler in seinen Häusern und Ateliers zeigen. Duncan und Picasso seien einander bis zum Tod des Künstlers 1973 nahegestanden, sagt der Direktor des Picasso-Museums in Antibes, Jean-Louis Andral. Seit den 60er Jahren lebte Duncan an der Cote d’Azur.