Langjährige ORF-Mitarbeiterin Sissy Mayerhoffer gestorben

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Sissy Mayerhoffer, Leiterin des ORF Humanitarian Broadcasting, ist in der Nacht auf gestern im 64. Lebensjahr nach schwerer Krankheit verstorben. Aus der heimischen Politik gab es zahlreiche Würdigungen.

Sissy Mayerhoffer

ORF

„Licht ins Dunkel“ und „Nachbar in Not“

Die Koordination und Weiterentwicklung der humanitären Aufgaben des ORF, vor allem der Aktionen „Licht ins Dunkel“ und „Nachbar in Not“, sowie der Ausbau der Barrierefreiheit durch Audiodeskription und Untertitelung waren ihr bis zuletzt ein großes, auch persönliches Anliegen.

Mayerhoffer wurde in Wien geboren. Ihre ORF-Karriere begann sie Ende der 70er Jahre als freie Mitarbeiterin in den Bereichen Redaktion, Regieassistenz und Administration. In den Jahren 1996 bis 1998 unterstützte sie als Leiterin des Ö3-Marketings die Neupositionierung des Radiosenders. 1999 bis 2002 wurde sie zur Leiterin des ORF-Marketings und Geschäftsführerin der ORF-Enterprise GesmbH & Co KG ernannt.

Erste Kaufmännische Direktorin

In dieser Zeit war sie maßgeblich beteiligt an der Initiierung der „Langen Nacht der Museen“. Nach einem Wechsel zur Verlagsgruppe News kehrte sie 2007 in den ORF zurück und wurde als erste Frau in dieser Funktion zur Kaufmännischen Direktorin bestellt. Seit 2010 war sie Leiterin der Stabstelle Humanitarian Broadcasting im ORF.

Der ORF trauert um Sissy Mayerhoffer und würdigt ihre Verdienste für einen starken, öffentlich-rechtlichen und sozialen Österreichischen Rundfunk, für den sie als Hauptabteilungsleiterin in den verschiedensten Funktionen sowie als ehemalige Kaufmännische Direktorin stets engagierte Mitstreiterin war.

Politik und Hilfsorganisationen tief betroffen

Tief betroffen reagierte auch die heimische Politik auf Mayerhoffers Tod. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Kanzler Sebastian Kurz und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP), die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und Mediensprecher Thomas Drozda (beide SPÖ), FPÖ-Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein und Liste-Pilz-Klubchef Wolgang Zinggl würdigten Mayerhoffer als „große Humanistin“ und „besondere Persönlichkeit“.

Auch die heimischen Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Caritas und Diakonie zeigten sich bestürzt. Diakonie-Direktor Michael Chalupka betonte etwa, unzählige Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung hätten ihr „einen Schritt zu mehr Selbständigkeit im Leben zu verdanken“. Caritas-Präsident Michael Landau betonte, mit Mayerhoffer sei „der ORF in den vergangenen Jahren zu einer starken Stütze im Bereich der humanitären Hilfe“ geworden.