Bär innerhalb des Zoos erschossen
Der deutsche Eifel-Zoo und die lokalen Behörden in Rheinland-Pfalz haben am Freitag mit einem falschen Alarm für große Aufregung gesorgt. Zuerst hatte ein Behördenvertreter berichtet, dass zwei Löwen, zwei Tiger, ein Bär und ein Jaguar nach einem Unwetter aus dem Tiergarten ausgerissen seien.
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Der Sprecher des Kreises Bitburg-Prüm berichtete von dem Ausbruch, Anrainer der Gegend wurden aufgefordert, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. Mit einem Großaufgebot, darunter Jäger, wurde nach den Raubtieren gesucht. Ihr Verbleib blieb über Stunden unklar. Später gaben die Behörden wieder Entwarnung. Der Bär sei erschossen, die übrigen Tiere eingefangen worden, hieß es.
Erst Stunden später stellte sich heraus: Alle Tiere bis auf den Bären hatten ihre Gehege gar nicht verlassen. Das gab der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Andreas Kruppert, bei einer Pressekonferenz bekannt. Der Bär war der Einzige, der sich herausgewagt hatte. Er wurde auf einem Weg des Zoogeländes erschossen.
Gehege überflutet
Die Situation sei wegen der Überschwemmungen nach dem jüngsten Unwetter zunächst nicht erkennbar gewesen, sagte Kruppert. In der Nacht zum Freitag hatte sich ein heftiges Unwetter mit Wolkenbrüchen über der Region entladen. Der untere Teil des Zoos liegt in der Nähe des Flusses Prüm, der über die Ufer trat. Dort befinden sich auch die Gehege der Raubkatzen.

APA/dpa/Oliver Berg
Der Fluss Prüm setzte Teile des Zoos unter Wasser
Kruppert sagte, dass die Helfer zunächst mit einer Drohne versucht hätten, die Tiere in dem überschwemmten Gelände zu finden. Das sei aber nicht möglich gewesen. Der Bär sei aus seinem Gehege entkommen, weil das Gitter Wassermassen und Treibgut nicht standgehalten habe.
Tiere könnten umziehen müssen
Die anderen Tiere habe man später, als sich das Wasser zurückgezogen habe, wieder in ihren Gehegen entdeckt. Nun werde geprüft, ob die Gehege noch in Ordnung seien, die Tiere würden bis dahin ständig überwacht. Notfalls müssten die Tiere in einen anderen Zoo gebracht werden.
Der Eifel-Zoo in Lünebach beherbergt nach eigenen Angaben rund 60 exotische und einheimische Tierarten und insgesamt rund 400 Tiere auf 30 Hektar, darunter Sibirische Tiger und Löwen.
Der Kölner Kaufmann Hans Wallpott erwarb 1965 Teile des heutigen Zoogeländes, das früher zur Fischzucht diente. Mit den Jahren wurde der Zoo ausgebaut und erweitert. Der Zoo befindet sich bis heute im Besitz der Familie Wallpott.
Wiederholt Fälle
Es war nicht der erste Fall, bei dem gefährliche Tiere aus Zoos ausgebrochen sind. 2016 waren zwei Löwen im Leipziger Zoo aus ihrem Gehege entwischt. Zu dem Zeitpunkt war der Zoo noch geschlossen. Einer der Löwen musste erschossen werden, das andere Tier konnte in das Gehege zurückgedrängt werden.
Ein Jahr zuvor gab es eine weit gefährlichere Situation in Georgien: Während eines schweren Unwetters flohen rund 20 Tiere aus einem Zoo in der Hauptstadt Tiflis. Damals ertranken im Zoo etwa 300 Tiere. Ein weißer Tiger, der entkommen war, fiel einen Mann an und tötete ihn. Sicherheitskräfte erschossen daraufhin das Raubtier. Auch Löwen, Wölfe, Schakale und ein Nilpferd brachen aus.
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