Japans Kunststar
Pop-Art ist den Amerikanern seit Andy Warhol ein Begriff, aber die bunten Figuren aus der Anime- und Mangawelt des japanischen Künstlers Takashi Murakami stellen auch Amerikaner vor neue Tatsachen. Immer häufiger ist dessen Mix aus Kunst und Popkultur in den USA zu sehen, darunter in Kunstmuseen und -messen, Galerien und an der Fassade eines Kleidungsgeschäfts an der Fifth Avenue in New York.
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In der Perrotin Gallery in New York sind Murakami mehrere große Räume gewidmet. Dort warten auf Großformaten die Felder bunter, lachender Blumen, andere Arbeiten sind inspiriert von der Kunst des irischen Malers Francis Bacon. Die Gesichter kommen mal lieblich, mal ungeheuer, mal kämpferisch daher. Auf der Londoner Kunstmesse Frieze ist bis Anfang Mai ebenfalls eine Installation Murakamis zu sehen gewesen, im Museum of Fine Arts in Boston ging ebenfalls Anfang Mai eine Murakami-Ausstellung zu Ende.
Murakami entwarf Handtaschen
Zugleich verschwimmen die Bereiche von Kunst und Kommerz bei dem 56-Jährigen: Mit Designer Marc Jacobs hat er Handtaschen für die Edelmarke Louis Vuitton entworfen, ebenso gestaltete er ein Skateboard der Marke Supreme und ein Modell der Vans-Schuhe. Nun hat er für den japanischen Kleidungshersteller Uniqlo eine T-Shirt-Kollektion entworfen - an dessen größter US-Filiale an der Fifth Avenue sind Murakamis Figuren von Weitem an der Außenfassade sichtbar.
„Die Japaner nehmen hin, dass Kunst und Kommerz vermischt werden, und sind sogar überrascht angesichts der westlichen Hierarchie von ‚hoher Kunst‘“, sagte Murakami der Website Artsy zufolge. In westlichen Ländern wie den USA sei das wegen der möglichen Aufregung gefährlich - „aber das ist okay, ich bin bereit mit meinem Schutzhelm“.
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