Kommentar wieder gelöscht
Nach einem rassistischen Tweet hat der TV-Sender ABC die erst kürzlich neu aufgelegte Show von US-Schauspielerin Roseanne Barr wieder abgesetzt. „Roseannes Twitter-Mitteilung ist abscheulich, abstoßend und stimmt nicht mit unseren Werten überein, und wir haben entschieden, ihre Show abzusetzen“, sagte Channing Dungey, Präsidentin von ABC Entertainment, am Dienstag laut Mitteilung.
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Barr hatte zuvor per Twitter Valerie Jarrett, einst Beraterin des früheren US-Präsidenten Barack Obama, als Baby von „Muslimbruderschaft und Planet der Affen“ beleidigt. Danach löschte sie den Tweet und entschuldigte sich bei Jarrett und „allen Amerikanern“. „Es tut mir wirklich leid, dass ich einen schlechten Witz über ihre Politik und ihr Aussehen gemacht habe. Ich hätte es besser wissen sollen. Vergebt mir, mein Witz war schlechter Geschmack.“
Die „Roseanne“-Show war erst Ende März in den USA wieder auf die Bildschirme gekommen. Sie erreichte herausragend gute Quoten, auch die Kritiken waren überwiegend positiv.
Versuch in der Politik
Doch mit ihren Ansichten polarisierte sie immer wieder. In der zehnten Staffel ihrer Serie ging es stark um Politik. Dass die Hauptfigur in der Serie, so wie Barr in der Realität, großer Fan von US-Präsident Donald Trump war, sorgte für Kontroversen in der amerikanischen Öffentlichkeit. In Interviews äußerte sich Barr immer wieder positiv über Trump.

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Roseanne Barr und John Goodman während der ersten Phase der Serie in den Jahren 1988 bis 1997
Auch selbst probierte Barr 2012 eine politische Karriere: Damals kandidierte sie für das US-Präsidentschaftsamt, zunächst auf einer grün-alternativen Liste, später, nach einem Eklat mit einer Parteikollegin, für die Peace and Freedom Party, in deren Namen sie unter anderem die Legalisierung von Cannabis forderte. Ihren Wahlkampf filmte Barr und brachte ihn unter dem Titel „Roseanne for President!“ in die US-Kinos. Sie schied in einer Vorwahl aus dem politischen Rennen aus, danach wurde es ruhiger um die Komikerin.
Als bekanntwurde, dass „Roseanne“ ein Revival bekommt, gab es unter dem Hashtag „#BoycottRoseanne“ zahlreiche Aufrufe, die Serie zu boykottieren, noch bevor sie gestartet war.

AP/ABC/Adam Rose
Produziert zwischen 1988 und 1997 vom US-Sender ABC, gehörte „Roseanne“ zu den erfolgreichsten Serien dieser Zeit. Die Sitcom drehte sich um die Familie Connor aus dem US-Bundesstaat Illinois, bestehend aus dem Elternpaar Dan (John Goodman) und Roseanne (Roseanne Barr) und ihren Kindern Becky (Alicia Goranson/Sarah Chalke), Darlene (Sara Gilbert) und D. J. (Michael Fishman).
Inzwischen distanzierten sich auch zahlreiche Schauspieler der Serie von Barr. „Es ist unglaublich traurig und schwierig für uns alle, denn wir haben eine Show geschaffen, an die wir glauben, auf die wir stolz sind und die die Zuschauer lieben - eine Show, die anders ist als die Meinungen und Wörter eines Mitglieds der Besetzung“, schrieb Sara Gilbert auf Twitter.
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