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Grizzlys teils noch streng geschützt

Bei der Jagd auf Bären, Wölfe und andere Wildtiere ist in den USA bald vieles (wieder) erlaubt, was bisher verboten war. Darunter fallen etwa der Abschuss von Hubschraubern und Motorbooten aus, das Verwenden von Ködern und Hunden sowie das Töten von Muttertieren und ihren Jungen.

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Außerdem erlaubt mit Wyoming ein Bundesstaat wieder die Jagd auf Grizzlybären. In den letzten 44 Jahren war das verboten. Ab Herbst dürfen 22 Tiere getötet werden. Der Grizzly stand lange auf der Liste der gefährdeten Arten, mittlerweile haben sich die Bestände im und um den Yellowstone-Nationalpark wieder erholt. Direkt im Nationalpark dürfen die Tiere nicht geschossen werden. Jäger freuen sich über die Abschusserlaubnis, Tierschützer und auch Vertreter der Native Americans protestieren, Klagen wurden eingereicht, eine Petition an Gouverneur Matthew Mead übergeben.

Schwarzbärmutter mit Jungen

Getty Images/Bryant Aardema/Bryants wildlife images

Schwarzbärinnen dürfen künftig auch gejagt werden, wenn sie Junge haben

Vor Jahren beinahe ausgerottet

Grizzlys, eine Unterart des Braunbären, werden mehrere hundert Kilogramm schwer. Sie pflanzen sich recht langsam fort. In den 1970er Jahren waren sie beinahe ausgerottet. Durch ein US-weites Abschussverbot haben sich die Bestände in Kontinentalamerika auf rund 2.000 Tiere erholt. Das brachte auch Problem mit sich, da die Bären auf der Futtersuche immer wieder Menschen nahe kommen. Bei Verkehrsunfällen und durch Menschen, die aus Selbstschutz zur Waffe greifen, sterben jährlich Dutzende Tiere.

Die im Glacier National Park im Bundesstaat Montana entlang der kanadischen Grenze lebenden Grizzlys stehen derzeit noch unter Schutz. Viele weitere Tiere leben in Kanada und in Alaska, wo die Jagd erlaubt ist. Idaho hat vor Kurzem den Abschuss eines männlichen Bären erlaubt.

Abschuss von Muttertieren und Jungen erlaubt

Stichwort Alaska: Dort könnten die Jagdbestimmungen in den kommenden Monaten generell gelockert werden. Sie waren erst vor drei Jahren unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama verschärft worden. Unter seinem Nachfolger Donald Trump werden die Bestimmungen - wie in vielen anderen Bereichen auch - wieder aufgehoben.

Die Pläne dafür wurden am Dienstag vorgelegt und im Amtsblatt der US-Bundesregierung, dem Federal Register, veröffentlicht. Das National Park Service (NPS) muss nun binnen zwei Monaten darüber entscheiden, ob es die neuen Regeln übernimmt. Laut diesen soll es künftig in Alaska legal sein, Schwarzbären-Muttertiere und deren Junge zu jagen. Auch das Verwenden von Ködern soll legal werden, ebenso wie Hunde und Scheinwerfer zum Aufspüren der Bären.

Trumps Söhne posierten mit Großwildtrophäen

In einer Stellungnahme signalisierte die Behörde bereits Zustimmung. Ihr sei an einer Harmonisierung der Jagdbestimmungen in Alaska gelegen, wo die umstrittenen Methoden außerhalb von Naturschutzgebieten erlaubt sind, hieß es. 2015 war der Einsatz von Hunden untersagt worden, einige Bestimmungen wurden im von Trumps Republikanern dominierten Kongress wieder gelockt - es wurde etwa die Jagd auf Bären von Hubschraubern und Flugzeugen aus wieder erlaubt. Auch von Motorbooten aus darf mit großer Wahrscheinlichkeit in Alaska künftig wieder gejagt werden. Wölfe und ihre Jungen dürfen auch in ihren Höhlen getötet werden.

Die beiden Söhne Trumps, Donald jr. und Eric, sind beide begeisterte Jäger. Der Präsident selbst jagt nicht, 2016, inmitten seines damaligen Wahlkampfs, sorgten Trumps Söhne mit Fotos von einer Großwildjagd für Schlagzeilen. Sie posierten unter anderem mit einem erlegten Leoparden und Jagdtrophäen von Elefanten.

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