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„Großer Augenblick“

Janet Jackson, eine der erfolgreichsten US-Popstars überhaupt, hat sich nun ebenfalls zu der „#MeToo“-Debatte über Vergewaltigung, Missbrauch und Benachteiligung von Frauen geäußert. Bei der Verleihung der Musikpreise des Branchenmagazins „Billboard“ zeigte sich Jackson, die selbst Gewalt gegen Frauen in ihren Songs thematisierte, solidarisch.

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„Ich glaube, dass wir, trotz aller Herausforderungen, in einem großen historischen Augenblick leben“, so Jackson. „Endlich haben die Frauen klargestellt, dass wir uns nicht mehr kontrollieren, manipulieren oder missbrauchen lassen.“ Der 52-jährige Popstar betonte weiters: „Ich bin solidarisch mit all den Frauen und auch mit all den Männern, die die Benachteiligung von Frauen wütend macht und die uns unterstützen.“

Bereits auf dem Album „Control“, mit dem die Sängerin 1986 den Durchbruch schaffte, beschäftigte sie sich mit feministischen Themen und der Frage, wie sie als schwarze Frau ihre Identität selbst bestimmen kann. Jackson schrieb auch Songs über häusliche Gewalt, wie „What About“ und „Lessons Learned“.

Begeistert mit Liveauftritt

Janet Jackson begeisterte bei der Preisverleihung mit einem Medley ihrer Songs „Nasty“, „If“ and „Throb“ die Zuschauerinnen und Zuschauer. Es war ihr erster TV-Liveauftritt seit neun Jahren. Im Jänner 2017 brachte sie mit 50 Jahren ihr erstes Kind, Sohn Aissa al Mana, zur Welt. Derzeit arbeitet sie eigenen Angaben zufolge an einem neuen Album - das letzte, „Unbreakable“, erschien 2015.

Jackson zählt zu den erfolgreichsten Musikerinnen und Musikern in den USA. Laut BBC hatte sie bisher zehn Nummer-eins-Hits und 27 Singles in den Top-Ten. Als eine von nur vier Popstars schaffte sie es in jedem der letzten vier Jahrzehnte mit einem Album auf Platz eins. Die Preisverleihung erfolgte kurz nach dem 25. Jahrestag der Veröffentlichung ihres bahnbrechenden Albums „Janet“.

US-Sängerin Janet Jackson

APA/AFP/Getty Images/Ethan Miller

Jackson bei ihrem Auftritt vor der Ehrung

„Eine Frau mit Power“

Der Popmusiker Bruno Mars, der Jackson den Icon Preis überreichte, wies darauf hin, dass sie die erste schwarze Musikerin ist, die diese Ehrung erhielt. Der 2011 erstmals verliehene Preis ging bisher an Neil Diamond, Stevie Wonder, Prince, Jennifer Lopez, Celine Dion und Cher.

„Der Name Jackson steht für künstlerisches Genie und ikonische Auftritte“, so Mars in seiner Würdigung. „Die Jacksons sind musikalischer Adel und die ‚First Family‘ der Unterhaltung. Sie ist eine Aktivistin. Sie ist eine Menschenfreundin. Sie ist eine Frau mit Power.“

Clarkson hält Plädoyer für strengere Waffengesetze

US-Sängerin Kelly Clarkson (36, „Since You Been Gone“) hielt unterdessen bei den Billboard Music Awards ein engagiertes Plädoyer für strengere Waffengesetze in den USA. „Und wieder einmal trauern wir alle um mehr Kinder, die ohne jeden Grund gestorben sind“, sagte Clarkson zu Beginn der Show in Las Vegas unter Tränen mit Blick auf die Schießerei in Santa Fe mit zehn Toten zwei Tage zuvor.

US-Sängerin Kelly Clarkson

APA/AFP/Getty Images/Kevin Winter

Clarkson erinnert an die Opfer des jüngsten Schulattentats in den USA

„Wie wäre es also, wenn wir mal keine Schweigeminute einlegen? Warum legen wir nicht mal eine Actionminute ein?“ Die aus Texas stammende Sängerin führte auch als Moderatorin durch den Abend und rief den Prominenten in der MGM Grand Garden Arena zu: „In euren Gemeinschaften, wo ihr lebt, mit euren Freunden, mit allen, lasst uns eine Actionminute einlegen. Lasst uns einen Moment der Veränderung anstoßen.“

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